Die Grünen sind gut drauf

Freystadt - Mit Annalena Baerbock und Robert Habeck stehen seit vergangenem Samstag zwei Vertreter des Realo-Flügels an der Spitze der Bündnis ’90/Die Grünen. Doch nicht erst seit dem Parteitag in Hannover herrscht bei den Grünen Aufbruchsstimmung. Die spürt auch der gebürtige Freystädter Stefan Schmidt, der im Herbst erstmals in den Deutschen Bundestag gewählt wurde.

Herr Schmidt, gleich mal vorneweg: Sind Sie ein "Fundi" oder ein "Realo"?

Stefan Schmidt: Ich persönlich zähle mich eher zu den Realos, stehe bei einigen Themen aber auch dem linken Flügel der Partei sehr nahe. Die beiden Lager spielen aber nicht mehr so eine große Rolle wie in früheren Jahren.

Als Realo dürften Sie auch zufrieden mit der Neubesetzung der Parteispitze sein?

Schmidt: Annalena Baerbock und Robert Habeck verkörpern beide den Aufbruch, in dem sich die Grünen seit dem guten Ergebnis bei der Bundestagswahl befinden. Sie sind gut darin, Herausforderungen und Probleme bürgernah zu erklären. Und auch darin Lösungswege aufzuzeigen.

Finden Sie es schade, dass "Jamaika" nicht zustande gekommen ist?

Schmidt: Schon. Ich finde, die Grünen hätten bei einer Regierungsbeteiligung einiges zum Guten bewegen können.

Wie waren Ihre ersten Wochen in Berlin?

Schmidt: Ich habe ja schon vorher für zwei bayerische Bundestagsabgeordnete gearbeitet. Aber selber einer zu sein, ist schon was anderes. Man wird ganz anders wahrgenommen, hat schon fast einen Promi-Status. Daran muss ich mich erst einmal gewöhnen.

In welchen Ausschüssen sitzen Sie?

Schmidt: Im Finanz- und im Tourismusausschuss. Außerdem bin ich stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft.