Die Heilig-Kreuz-Kirche erstrahlt in neuem Licht

20.3.2018, 06:31 Uhr
Die Heilig-Kreuz-Kirche erstrahlt in neuem Licht

© Foto: Etzold

Dabei hat sich gar nicht soviel verändert. "Wir wollten so viel wie möglich von dem Vorhandenen wieder verwenden", sagt Pfarrer Krzystof Labak. Doch die vielen durchdachten Kleinigkeiten fügen sich zu einem großen Ganzen.

Etwa der Taufstein: Er stand abseits hinter der Gemeinde. Nun befindet er sich vor dem Altar. "Das war uns Laien ein großes Anliegen", sagt Kirchenpfleger Daniel Heß.

Die Heilig-Kreuz-Kirche erstrahlt in neuem Licht

© Foto: Fritz Etzold

Der Taufstein steht neben der letzten Station des Kreuzwegs, Jesu Auferstehung. Auch die zwölf Tafeln des Kreuzwegs wirken frisch, modern und wie neu angefertigt. Möglich macht dies die neue Rahmung aus Bronze und lackiertem Holz.

Warme Füße am Altar

Bei der Gestaltung arbeitete die Gemeinde mit dem Grafinger Künstler Robert Weber zusammen. "Die ganze Kirche ist nun sehr liturgisch ausgestaltet", sagt Pfarrer Labak. Der Ambo für die biblischen Lesungen ist nun etwas erhoben, rechts und links des Altars stehen die Figuren von Josef und Maria auf neuen Sockeln.

Hinzu kommt der Komfort eines renovierten Gotteshauses: Es zieht nicht mehr durch die Fenster, nicht nur die Gemeinde kommt in den Genuss einer Heizung, auch Labaks Füße werden am Altar gewärmt.

Die betagten Lautsprecher sind durch eine digitale Anlage ersetzt worden. Jede Bankreihe hat eine eigene Induktionsschleife, so dass auch die Träger von Hörgeräten den Gottesdiensten und Andachten folgen können.

Über ein halbes Jahr lang gingen die Handwerker ein und aus. Die Gottesdienste fanden bis Weihnachten im Pfarrsaal statt. "Es war eine ziemliche Belastung für die Gemeinde", sagt Pfarrsekretärin Elisabeth Heß. Und noch immer riecht es in der Kirche nach frischer Farbe. Im barrierefreien Beichtraum, der die traditionellen Beichtstühle ersetzt, steht eine Leiter. "Bis Ostern sind wir wohl mit den meisten Arbeiten fertig", sagt Pfarrer Labak.

Weil noch so viele Kleinigkeiten zu erledigen sind, hat es auch noch keine offizielle Einweihung des renovierten Gotteshauses gegeben. Die wird am Sonntag 8. Juli, gefeiert. Bis dahin stehen auch die Ständer, auf denen das Gotteslob ausliegt, am Beichtraum wird noch das "Barackenkreuz" angebracht. Auch in der renovierten Sakristei gibt es noch etwas zu tun. Vielleicht ist sogar der Windfang aus eloxiertem Aluminium dann schon ausgetauscht worden.

Die Heilig-Kreuz-Kirche wurde 1960 gebaut. In dieser Zeit wurde auch die gegenüberliegende Wolfsteiner Schule errichtet. Beide sind Zeichen dafür, dass die vielen Heimatvertriebenen, die in dem ehemaligen Fremdarbeiter-Lager eine erste Bleibe gefunden hatten, dort nun tatsächlich sesshaft wurden. Die Siedlung Wolfstein wurde für sie zu einer neuen Heimat, die längst mehr Einwohner hatte, als der alte Ort Labersricht.

Zunächst gehörte das Gotteshaus zur Hofkirche. Seit 1985 ist es eine eigene Pfarrei, die heute 2700 Mitglieder hat. Die Kirchenrenovierung ist für sie ein Kraftakt, über eine halbe Million Euro kostet sie. 400 000 Euro flossen in die Innenraum-Sanierung, 100 000 Euro in die Gestaltung, und 50 000 Euro waren für die Renovierung von Glockenstuhl und Geläut fällig. Zwar gibt es einen Zuschuss vom Bistum, doch es bleibt eine erkleckliche Summe übrig.

Seit Jahren schon sammelt man Spenden, gehen die Erlöse von Kaffee- und Kuchenverkauf in die Sanierungskasse. "Es wird wohl noch einige Zeit die Kollekte an jedem ersten Sonntag der Kirchenrenovierung gewidmet", sagt Pater Labak. Doch das Geld ist gut angelegt: "Wir haben etwas für die nächste Generation getan", sagt Kirchenpfleger Heß.

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