Die Jagd ist eröffnet

24.7.2012, 13:00 Uhr
Die Jagd ist eröffnet

© Malter

„Das passende Wetter zur passenden Aktion“, freut sich Markus Hackner vom gleichnamigen Neumarkter Kaufhaus. Am SSV-Start-Montag ist das aber noch etwas das Prinzip Hoffnung: In den kommenden Tagen sollen sich Sonneneinstrahlung und Temperaturen der Jahreszeit Sommer etwas annähern.

„Bis zu 30 Grad sind vorhergesagt — das ideale Wetter, um sich jetzt einzudecken“, meint Hackner. Der Kaufhauschef sieht hier gleichermaßen die Händler und die Konsumenten in einer günstigen Position. Die letzten verregneten Wochen haben bewirkt, dass viele Sommerartikel nicht aus den Regalen genommen worden sind. Hackner: „Die Lager sind gut gefüllt und müssen jetzt leer werden, denn die Herbst- und Winterware drückt rein — deshalb sind sehr gute Schnäppchen möglich.“

Nachlässe bis 70 Prozent

Vor diesem Hintergrund hält Josef Achatz Preisabschläge von 30 bis 70 Prozent für durchaus realistisch. Der Bezirksvorsitzende des Handelsverbandes Bayern verkauft neben Dessous auch Bademoden, sieht die modischen Produkte für Pool und Strand nicht so nachhaltig den heimischen Wetterkapriolen ausgesetzt. „Viele Leute fliegen weg und machen in südlichen Gegenden Urlaub, da ist das Wetter fast egal“, sagt Josef Achatz. „Das hängt nicht immer vom Wetter hier ab.“

„Lager relativ voll“

Über alle Handelssparten hinweg sind aber die Tage mit teils kühlem, teils regnerischem Wetter nicht spurlos an den Umsätzen der Einzelhändler vorübergegangen. Von einem großartigen Sommer könne man keinesfalls sprechen, so Günter Hölzl. Er ist Geschäftsführer des Handelsverbandes Bayern in der Oberpfalz und in Niederbayern. Bei den „klassischen“ Sortimenten wie Textilien und Schuhen sind nach Einschätzung von Günter Hölzl viele „Lager relativ voll“.

Andererseits sitzt den Einzelhändlern die Zeit etwas im Nacken: Bereits ab dem 10. August werde Winterware in die Auslagen kommen, kündigt Hölzl an. Da muss der Abverkauf der Sommerartikel laufen. „Für die Kunden ist genug da, was mit hohen Rabatten rausgehauen wird.“ Und Günter Hölzl weiter: „Jetzt sollte der Kunde wirklich zuschlagen.“

Offiziell ist der Sommerschlussverkauf (und das Pendant im Winter) in Gesetzesform zwar abgeschafft, aber viele Händler halten an dem alten Ritual fest. Verbandgeschäftsführer Hölzl schätzt, dass zwei Drittel der etwa 1800 Mitgliedsbetriebe in Ostbayern die Rabattschlachten mitschlagen. Während früher der Zeitpunkt für den Auftakt des Schlussverkaufs genau vom Gesetzgeber vorgeschrieben war (der letzte Montag im Juli), hat sich die Händlerorganisation auf einen Termin verständigt, der für alle Beteiligten Vorteile bringt. Der Montag, 23. Juli, liegt etwa eine Woche vor dem Beginn der Sommerferien, so dass potenzielle SSV-Kunden genug Zeit haben, vor dem Start in den Urlaub bei der Schnäppchenjagd reiche Beute zu machen. Die Einzelhändler werden es an den Umsätzen merken.

Und die Aktionstage sind nicht mehr auf Textiles und Schuhwerk beschränkt. „Selbst ein Baumarkt könnte da mitmachen“, meint Verbandssprecher Günter Hölzl.

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