Die Sengenthaler Feuerwehr bekommt mehr Platz

9.2.2018, 09:02 Uhr
Die Sengenthaler Feuerwehr bekommt mehr Platz

© Foto: Fellner

Derzeit werden Kindergartenkinder bis 16 Uhr betreut, die Mittagsbetreuung in der Grundschule endet jedoch schon um 14 Uhr. Mit der Einschulung ihrer Kinder stehen Eltern so bei der Organisation ihres Alltags vor Problemen. Die Gemeinde will ab dem Schuljahr 2018/2019 mit staatlicher Förderung eine verlängerte Mittagsbetreuung in der Grundschule anbieten. Aufgrund der höheren Fördervoraussetzungen nahm der Gemeinderat Abstand von der mit 9000 Euro geförderten Betreuung bis 16 Uhr: Hier wären eine zusätzliche pädagogische Fachkraft sowie ein pädagogisches Konzept nötig. Niedriger sind die Hürden bei der Betreuung bis mindestens 15.30 Uhr mit Hausaufgabenbetreuung, die mit 7000 Euro pro Jahr und Gruppe bezuschusst wird.

Für eine Förderung müssen mindestens zwölf Kinder das Angebot nutzen. Bei der Betreuung durch zwei Fachkräfte mit jeweils 20 Wochenstunden rechnet Sengenthal mit zusätzlichen Personalkosten von rund 27 000 Euro jährlich. Für die Umsetzung müssten die Eltern frühzeitig verbindlich buchen und sich auch an den Kosten beteiligen. Bürgermeister Werner Brandenburger wies außerdem darauf hin, dass es zum Betreuungsende um 16 Uhr keine Busbeförderung geben wird.

Ausgehend von den aktuellen Betreuungskosten und einer durchschnittlichen Nutzung schlug Brandenburger einen Monatsbeitrag von 52 Euro vor, wobei wegen der Sommerferien nur elf Monate berechnet werden. Nutzen die Kinder auch die Mittagsverpflegung, steigt der Beitrag auf 102 Euro. Unter der Berücksichtigung dieser Beteiligung und der staatlichen Förderung muss die Gemeinde bei einer voll besetzten Gruppe dennoch rund 13 000 bis 15 000 Euro pro Jahr tragen. Dennoch beschloss der Gemeinderat mit einer Gegenstimme, diese Betreuung bei ausreichender Nachfrage anzubieten.

Jürgen Rupp wollte den Elternanteil eher etwas höher ansetzen. Auch Werner Brandenburger wies darauf hin, dass Sengenthal im Vergleich zu den Nachbargemeinden viele Leistungen rund um Kindergarten und Schule sehr günstig anbiete. Jedoch sprach sich der Gemeinderat für die ursprünglich vorgeschlagenen Gebühren aus – auch, um Eltern ein Signal als familienfreundliche Gemeinde zu geben, so Nicolaus Bär.

Hoffen auf Anmeldungen

Schulleiter Stefan Lautenschlager war zuversichtlich, dass genügend Anmeldungen zusammenkommen. Ausschlaggebend sei einerseits, dass es das Angebot im neuen Schuljahr tatsächlich gebe und andererseits, dass es eine Hausaufgabenbetreuung gebe. Das Konzept wird am 20. Februar beim Elternabend der Grundschule vorgestellt. Sofern genügend Anmeldungen zusammenkommen, muss die Gemeinde bis zum 1. Juli den Förderantrag stellen und bis zum 1. Oktober die Teilnehmer melden. Bei zu großer Nachfrage wird nach sozialer Notwendigkeit über die Aufnahme in die Betreuung entschieden.

Für Diskussionen sorgte ein Bauvorhaben in Winnberg. Hier wollte Jan Bierschneider am nordwestlichen Ortsrand ein Wohnhaus errichten. Im Wissen um die herausgehobene Situation hatte er ein ökologisches Blockhaus geplant und landschaftspflegerische Gestaltungsmaßnahmen angeboten. Dennoch sprach sich der Gemeinderat mit 14:1 Stimmen gegen die Planung aus — nicht nur, um keinen Präzedenzfall einer Splittersiedlung zu schaffen. Bereits 2008 war ein ähnliches Vorhaben gescheitert.

Aktuell hat die Untere Naturschutzbehörde darauf hingewiesen, dass der angestrebte Bauplatz im Außenbereich und außerdem auf einer streng geschützten Magerrasenfläche liegt, die sich nicht einfach ausgleichen lässt. Spätestens im Landratsamt wäre ein Bauantrag damit abgelehnt worden.

Großen Anklang fand das von Stephan Kratzer vorgestellte Nutzungskonzept der Feuerwehr Sengenthal für den alten Bauhof. Da das Feuerwehrhaus vorerst am alten Standort bleibt, will die Feuerwehr weitere Teile des angrenzenden Gebäudes nutzen, um dringend benötigten Platz für Material und Ausrüstung zu schaffen. Eine der beiden Hallen im hinteren Bereich des Bauhofs, die die Feuerwehr bereits nutzt, muss dem neuen Kindergarten weichen. Als Ausgleich soll die übriggebliebene Halle bis zur Zufahrt verlängert werden. Der Aufwand dafür hält sich in Grenzen, da das beide Hallen überspannende Dach in jedem Fall erneuert werden muss. Wegen der immer größeren Einsatzfahrzeuge und der immer umfangreicheren Schutzausrüstung sollen Umkleiden und Spinde von der Rückseite der Fahrzeughallen in die Räume des Bauhofs verlegt werden. Die Werkstatt im Bauhof wandert dafür in die übriggebliebene Halle. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, den alten Bauhof der Feuerwehr zur Verfügung zu stellen und die nötigen Umbauten im Zuge des Kindergartenneubaus durchzuführen.

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