Dienstältester Richter Neumarkts sucht neue Herausforderung

27.1.2015, 10:07 Uhr
Dienstältester Richter Neumarkts sucht neue Herausforderung

© F.: Linke

Für den gebürtigen Neumarkter ist das auch so etwas wie eine Rückkehr, denn von 1986 bis 1991 verdiente er sich in Amberg seine Sporen als Staatsanwalt. Danach kam er ans Neumarkter Amtsgericht und „diente“ hier unter vier Amtsdirektoren. „Und mit allen klappte die Zusammenarbeit hervorragend, überhaupt mit allen Kollegen“, betont Hollweck.

Das kann sein aktueller Chef Harald Müller nur bestätigen: „Wir verlieren eine herausragende Richterpersönlichkeit, einen prima Kollegen und Freund.“ Das Amberger Landgericht dürfe sich auf einen menschlichen, verständnisvollen Richter mit hoher fachlichen Kompetenz freuen, so Müller weiter. „Auch auf einen, der auch zupacken kann, wenn es geboten ist.“

In seinen fast 24 Jahren am Amtsgericht war Peter Hollweck in verschiedenen Bereichen der Justiz tätig: Strafsachen, Bußgeld, Betreuung, Zivilsachen und seit 2011 Familiensachen. „Alle Abteilungen waren interessant und spannend“, erzählt er. „Aber es hat sich bewährt, nach einer gewissen Zeit zu wechseln.“

Und so ist dem Richter nach all den Jahren nichts Menschliches mehr fremd. Das beinhalte zwar manchmal auch Blicke in Abgründe, sagt Hollweck. Aber immer dann, wenn alle Beteiligten zu einer einvernehmlichen Lösung kommen, besonders in einem oft so hochemotionalen Bereich wie Familiensachen, „kann das auch eine sehr befriedigende Tätigkeit sein“.

In Neumarkt sei das wohl auch noch etwas leichter als in Großstädten: „Bei uns kann man mit den meisten Leuten noch vernünftig reden.“ Auch er selbst habe sich weiter entwickelt: „Anfangs war ich noch etwas resoluter. Inzwischen bin ich etwas milder geworden, habe gelernt, dass man oft besser fährt, wenn man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legt.“

Mit 55 Jahren will der erfahrene Richter seinen Horizont nun noch einmal erweitern, mit einem Wechsel in eine andere Behörde. In Amberg arbeitet er nun zwar nicht mehr in einem Schloss. Doch hat das dortige Justizgebäude, einst Haus der kurfürstlichen Regierungskanzlei, mit Kurfürst Friedrich II. denselben Bauherrn wie die Neumarkter Residenz.

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