Diese Schüler sind jetzt fit für den Notfall

21.7.2014, 06:00 Uhr
Diese Schüler sind jetzt fit für den Notfall

© Giulia Iannicelli

Sinja Hereths Kopf ist rot. Kein Wunder, sie hat eine echte Achterbahnfahrt hinter sich. Im Überschlagssimulator der Fahrschule Großhauser hat sie schon einige Runden hinter sich. Der schwarze Golf steht auf einem Gestell, angetrieben von Motoren dreht er sich ein paar Mal um die eigene Achse, bis er über Kopf stehen bleibt. Hereth stemmt sich mit aller Kraft gegen die Decke, um den Gurt lösen zu können. „Jetzt mit dem Po nach innen, dann kommst du langsam mit den Füßen voraus aus dem Auto“, sagt Olaf Großhauser, der den Schülern zeigt, wie sie sich richtig aus einem Unfallwagen schälen.

„Man könnte die Veranstaltung auch Infotage nennen“, sagt Schulleiter Reinhard Hornauer. An den zwei Medientagen will er Inhalte bieten, die über den Unterricht hinausgehen. Sie können sich informieren über das Studium, gute Power-Point-Vorträge oder das Lernen mit Mind-Maps. In diesem Rahmen finden auch die Verkehrssicherheitstage statt. Über 150 Schüler der 11. Klasse erfahren an verschiedenen Stationen, wie interessant das Thema ist.

Vor der dem Schulgebäude brennt es gerade. Doch kein Problem, Alexandra Rauscher kümmert sich darum. Die Schülerin steht vor der Tonne, aus der die Flammen nur so heraussschießen. Mit dem Feuerlöscher spritzt sie erst etwas Wasser über das Feuer – und hält den Schlauch dann direkt in die Tonne. Innerhalb weniger Sekunden ist es aus. Rauscher hat es gut gemacht, hatte in Feuerwehrmann Max Reischböck aber auch einen guten Lehrer.

Der zeigte der Gruppe auch, was passiert, wenn eine Spraydose brennt: Irgendwann gibt es einen lauten Knall und sie zerspringt. Die Stahlkugel in der Dose – die etwa bei Lacken zum Mischen dient – hätte sich zu einem gefährlichen Geschoss entwickelt. Aber zum Vorzeigen war die Dose sicher in einer Tonne verwahrt. „Überlegen Sie mal, wie viele solcher Dosen Sie zu Hause haben“, so Reischböck.

In der Schule versucht William Repp gerade, mit 1,5 Promille Tretroller zu fahren. Er hat nicht getrunken, sondern trägt eine „Rauschbrille“, die Trunkenheit simuliert. Repp ist für seinen Pegel relativ sicher unterwegs, doch am Ende übersieht er ein Hütchen. Ganz anders bei seiner Mitschülerin zwei Schritte weiter. Sie versucht gerade auf einer Linie rückwärts zu gehen – und scheitert lachend. Unsicher bewegt sie ihren Fuß und verfehlt häufig den Weg.

Unfallopfer Sinja Hereth ist mittlerweile wieder aus dem Auto ausgestiegen. Etwas außer Atem steht sie neben dem Wagen. „Dass sie so viele Runden gedreht hat, ist gemein“, sagt eine ihrer Mitschülerinnen schmunzelnd. Hereth selbst lacht und sagt: „Das war wirklich ein komisches Gefühl.“

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