Digitalfunk: Aufbau des BOS-Netzes geht voran

4.6.2013, 17:00 Uhr
Digitalfunk: Aufbau des BOS-Netzes geht voran

BOS steht in diesem Fall für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Der Aufbau des modernen, abhörsicheren Digitalfunks für Feuerwehr, Katastrophenschutz, Rettungsdienst, THW, Zoll und Polizei ist derzeit in vollem Gange (wir berichteten mehrfach).

Die Tage der alten Viermeterband- und Zweimeterband-Netze sind gezählt. Ende 2015 sollen die Notfallhelfer in ganz Bayern nur noch digital kommunizieren.

In München tun sie es schon, in Mittelfranken startet dieser Tage der erweiterte Probebetrieb. Schrittweise geht die Erschließung weiter. In der Oberpfalz soll ab Oktober 2014 geprobt werden. Insgesamt werden im Freistaat 950 Sender montiert. Rund 15 davon im Landkreis Neumarkt.

Digitalfunk: Aufbau des BOS-Netzes geht voran

© Horst Linke

Die gestern errichtete Station auf dem Buchberg ist nicht die erste. Wie viele bereits hochgezogen oder an bestehende Masten angebracht wurden und wo, das würde Stefan Berner, der im Landkreis zuständig für den Katastrophenschutz ist, der Presse ja gerne sagen. Tut er aber nicht: „Es tut mir leid, aber das ist Verschlusssache.“

Die vom Bund verordnete Geheimniskrämerei kann auch Berner nicht ganz nachvollziehen. „Vielleicht liegt es daran, dass hier auch der Polizeifunk betroffen ist?“, spekuliert er.

In Tarnfarben rückten der Montagetrupp und sein tonnenschwerer Fuhrpark gestern in Buchberg aber nicht an. Arbeiter in grell-orangenen Jacken rissen zunächst mit Hilfe eines Baggers die steile Straße hoch zum Wanderparkplatz auf, um die nötigen Kabel zu verlegen. Vorbereitende Straßenarbeiten hatten schon in den Wochen zuvor für Unmut bei den Buchbergern gesorgt.

Der Funkmast selbst steht auf dem Gebiet der Stadt Neumarkt. Unmittelbar südlich und östlich des knapp 550 Meter hohen Bergsattels verläuft die Grenze zur Gemeinde Sengenthal, deren Ortschaft Buchberg die Erschließungsarbeiten wohl oder übel erdulden muss.

Digitalfunk auf dem Windrad? Klappt nicht!

Die Standorte orientierten sich an den Einsatzschwerpunkten, sagt Michael Ruhland von der Projektgruppe DigiNet des bayerischen Innenministeriums, die beim Aufbau des BOS-Funknetzes die Feder führt. „Wir versuchen, bereits stehende Sendemasten mitzunutzen, doch haben die Mobilfunkanbieter bei der Standortsuche natürlich zuallererst die Kunden im Blick.“

Sogar die Montage auf Windrädern habe man geprüft: „Das führte aber zu Funkstörungen.“ Deshalb müssen die Digitalfunksender mindestens 200 Meter Abstand zu Windkraftanlagen haben.

Für digitale BOS-Funkanlagen gilt derselbe Grenzwert wie für vergleichbare Sende- und Empfangsanlagen.

Der Organisationskanal sende zwar regelmäßig Impulse aus, sagt Michael Ruhland. Gefunkt werde aber nur im Einsatzfall.

 

Keine Kommentare