Dorferneuerung kostet wohl 1,3 Millionen Euro

14.9.2017, 09:28 Uhr
Dorferneuerung kostet wohl 1,3 Millionen Euro

© Foto: Anne Schöll

Infolge ausladender Diskussionen musste Bürgermeister Alexander Dorr (CSU) gemäß Geschäftsordnung kurz nach 22 Uhr die öffentliche Sitzung schließen, ohne dass alle Punkte behandelt worden waren.

Enttäuschung machte sich bei denen breit, die wegen des Baugebietes "Am Badgraben" und der Turnhalle Möning gekommen waren. Diese Punkte wurden in die nächste Sitzung vertagt.

Zum dritten unbehandelten Thema, die Umgestaltung und Sanierung der Friedhöfe in Sondersfeld und Thundorf, will Dorr den Räten schriftlich Informationen zukommen lassen. Knapp zwei Stunden hat schon die Dorferneuerung der Segelaustraße sowie von Teilen der Schul- und Jettenhofener Straße in Burggriesbach eingenommen. Dorr sagte dazu, die Sanierung sei bereits 2013 beschlossen worden. Weil es beim Amt für ländliche Entwicklung lange Wartelisten für Dorferneuerungsmaßnahmen gäbe, werde man die Pläne zur Bezuschussung im ELER-Programm (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes) einreichen. Der Antrag müsse bis 30. September bei der Behörde vorliegen.

Es habe ein Treffen zur Ermittlung der Bürgerwünsche stattgefunden und vorige Woche eine Bürgerversammlung gegeben, bei der den Dorfbewohnern die Planungen vorgestellt worden waren (wir berichteten). In der Stadtratssitzung stellte nun Planer Karl Spindler die Maßnahmen nochmals vor. Er betonte, dass der Untergrund der Segelaustraße in gutem Zustand sei, die Fahrbahnbreite dort von sechs auf fünf Meter reduziert und dafür ein durchgängiger 1,50 Meter breiter Gehweg (teilweise auf der südlichen und auf der bereits bestehenden Trasse angelegt) entstehen soll. Auch die Bushaltestellen sollen aufgewertet werden.

Die Verkehrsinsel an der Jettenhofener Straße falle weg, die Einmündungen einiger Seitenstraßen sollten durch Pflasterbeläge optisch abgesetzt werden. Doch dagegen regte sich bereits bei der Bürgerversammlung Protest: In Sulzkirchen habe solch ein Pflaster zu vermehrtem Verkehrslärm geführt.

Der Planer argumentierte hingegen mit dem gestalterischen Aspekt und da ein farbiger (Flüster-)Asphalt, wie ihn FW-Stadtrat Hans Gerngroß gefordert hatte, nicht zum Dorf passe, schlug er als Kompromiss ein Pflaster mit glatter Oberfläche vor. Bürgermeister Dorr sprang ihm bei: "Eine Pflasterung ist für die Förderstelle werthaltiger als anderer Belag." Und Spindler bezeichnet farbigen Asphalt als nicht dorfgerecht.

Vorsichtige Schätzungen der Kosten hatte Planer Karl Spindler, nachdem sie auf der Bürgerversammlung gefordert worden waren, nun ebenfalls dabei: Aktuell seien für die Maßnahme etwa 1,3 Millionen Euro veranschlagt – eine Million sei mit 50 Prozent zuschussfähig. Etwa 800 000 Euro müsse die Stadt tragen, von denen wiederum etwa 150 000 Euro auf die betroffenen 44 Anwesen für Gehsteig und Grünmaßnahmen umgelegt werden. Als Bemessungskriterien für die einzelnen Eigentümer werden Grundstücksgröße und -nutzungsmöglichkeiten sowie Geschossflächen eingesetzt.

Des Weiteren informierte der Bürgermeister, dass der Wasserzweckverband die Wasserleitung in der Straße auf Verbandskosten austauschen lasse. Die Überprüfung der relativ neuen Abwasserleitungen gehe auf Stadtkosten. Der 2. Bürgermeister Rudolf Schiener (ebenfalls CSU) sagte zum Schluss: "Bringen wir die Maßnahme über die Bühne. Günstiger wird’s für die Bürger in der Zukunft sicher nicht", und erntete Zustimmung. Man müsse eh’ abwarten, ob man im ELER-Programm direkt angenommen werde oder den Antrag 2018 erneut stellen müsse.

Weitere Themen in der Sitzung: Seite 32 und 36.

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