Dreharbeiten in Neumarkter Toilette

28.8.2015, 11:43 Uhr
Dreharbeiten in Neumarkter Toilette

© Foto: Hubert Bösl

Der Bayerische Rundfunk interessierte sich für den Neumarkter Lokus, den das architektur-psychologische Büro „toway“ aus Regensburg gestaltet hat. Die Verschönerung der WCs fand bereits im Jahr 2009 statt (wir berichteten) und hat – davon konnte man sich überzeugen – bis heute durchaus seinen Zweck erfüllt.

Christina Bernhard, Christina Geisler und Anette Peters von toway waren damals angetreten, um mit ihrem Konzept den Vandalismus und die Schmierereien in den öffentlichen Toiletten der Tiefgarage beim Amtsgericht und dem Parkhaus an der Ringstraße einen Riegel vorzuschieben. Der Zustand des rot gekachelten Aborts zeigt: das ist gelungen.

Darum interviewte nun auch der BR die drei kreativen Frauen, die neben Projekten zur Vorbeugung von Vandalismus auch Wegleitsysteme ausklügeln – sprich: sinnvolle Beschilderung im öffentlichen Raum. Das etwa achtminütige Filmchen über das innovative Architekturbüro soll voraussichtlich am 13. September gesendet werden.

„Ziel ist es, die soziale Kontrolle wieder herzustellen“, sagt Christina Geisler über ihre Projekte. In Neumarkt habe man hochwertig wirkende Materialien benutzt, die nicht teuer sein müssen. Der Effekt: Wenn die Toilette frisch, sauber und ästhetisch ansprechend wirkt, ist die Hemmschwelle bei potenziellen Verschmutzern deutlich höher. In der Wissenschaft spricht man auch von der „Broken Windows Theory“: Etwas Dreckiges noch dreckiger zu machen, fällt deutlich leichter, als etwas Sauberes zu verschmutzen.

Vor der Verschönerung hatten die Toiletten in der Tiefgarage als Treffpunkt der Neumarkter Drogenszene gedient und laut NN von Februar 2009 ausgesehen „wie ein Schlachthaus, nur nicht so hygienisch“. Die gelungene Umgestaltung ist also durchaus ein Filmchen wert.

Keine Kommentare