Drogen: LKA gelingt größter Schlag in bayerischer Geschichte

15.12.2017, 15:56 Uhr
Drogen: LKA gelingt größter Schlag in bayerischer Geschichte

© Matthias Balk/dpa

Mehr als fünf Tonnen Haschisch und Marihuana - dem Bayerischen Landeskriminalamt (LKA) ist nach jahrelanger Ermittlungsarbeit sein größter Schlag gegen den internationalen Drogenhandel gelungen. Als mutmaßlicher Drahtzieher gilt ein Schreinermeister aus Deutschland, wie der Dezernatsleiter für Rauschgiftdelikte, Jörg Beyser, bei einer Pressekonferenz am Freitag in München mitteilte. In internationaler Zusammenarbeit stellten die Ermittler neben den 5,3 Tonnen Drogen mehr als eine halbe Million Euro und 20 Kilogramm Silber sicher.

Ein Hinweis aus dem Jahre 2014 hatte die Ermittlungen, an denen Spanien, Frankreich, Italien, Österreich und Deutschland beteiligt waren, ins Rollen gebracht. Ein Wiener Rauschgifthändler hatte damals 120.000 Euro Bargeld in die Oberpfalz geschafft. Der Mann war polizeibekannt. In Neumarkt hat der Händler das Geld einem Unternehmer übergeben, der bis dahin ganz unauffällig ein Quad-Event-Center betrieb.

Fünf Monate später brachte der Oberpfälzer Unternehmer rund 80 Kilogramm Haschisch, in präparierten Anhängern, zu eben diesem Rauschgifthändler nach Wien. Doch das alles geschah nicht mehr unbeobachtet. Die Ermittler tauschten alle Informationen mit der österreichischen Polizei aus.

Diese überwachten den Rauschgifthändler, den sie im September 2014 in Wien festnehmen konnten. In seiner Bunkerwohnung stellten die Beamten 93 Kilogramm Haschisch, eine Maschinenpistole, eine Schrotflinte und die dazugehörende Munition sicher. Die Ermittlungen zeigten auch, dass der Oberpfälzer als Drogenkurier fungierte und nachweisbar knapp drei Millionen Euro in drei Jahren beim Online-Poker verspielte. Geld, das er nicht mit seinem Quad-Event-Center in Neumarkt verdient hat.

Doch das war erst der Anfang eines weitreichenden Drogennetzes: Mit Schnellbooten hatten die Schmuggler die Cannabis-Pakete von Marokko ans spanische Festland gebracht. In Transportwagen mit doppeltem Boden setzte sich die Lieferkette innerhalb Europas fort. Das Strafverfahren lief unter dem Namen "El Maestro", der Meister.