Ein „silbernes Herz“ für Annas Familie

21.2.2015, 13:00 Uhr
Ein „silbernes Herz“ für Annas Familie

© Anne Schöll

Nach dem Frühstücksbrunch stimmte der Landfrauenchor unter der Leitung von Resi Hierl aus Litzlohe auf die kommenden Beiträge ein: Kreisbäuerin Sieglinde Hollweck begrüßte die Gäste mit einer Betrachtung des Dorflebens und deren Bewohnern: Es lohne sich, im Dorf zu leben, wenn die Jungen für die Alten da seien und zugleich Alte ihre Erfahrungen an die jungen Leute weitergeben dürfen.

Befragung zum Ehrenamt

Anstelle von Grußworten hatte sich BBV-Kreisgeschäftsführer Thomas Bayerl zu einer geführten Moderation entschlossen und BBV-Obmann Martin Schmidt (Dietfurt), Ortsbäuerin Stilla Klein (Berg), Landrat Willibald Gailler, Monsignore Dekan Richard Distler (Neumarkt) und Freystadts Bürgermeister Alexander Dorr zu verschiedenen Themen befragt – eines davon das „Ehrenamt“. Dabei betonte Bürgermeister Dorr, dass dies besonders wichtig sei – er selbst sei ehrenamtlicher Dirigent beim Männergesangverein Thannhausen und bei der Blaskapelle.

Nicht umsonst hatte Stilla Klein dieses Thema gewählt: „Wir möchten das Ehrenamt der Landfrauen herausstellen, das seit 65 Jahren aktiv gelebt wird.“ Und so stellte auch Hauptreferentin Tanja Schweiger (Landrätin aus Regensburg) ihren Vortrag unter das Motto „Aktives Ehrenamt – lebendiges Land“.

Wichtige Vermittlung

Ihr Credo: Landfrauen leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft mit ihrem Engagement. Beispielsweise wenn sie Schulklassen erklären, wie sinnvoll es ist, direkt beim Bauern einzukaufen. Schweiger hob auch die Obst- und Gartenbauvereine hervor, die ihre Kindergruppen an die Natur heranführen.

Des Weiteren erklärte sie: „Neben dem klassischen Ehrenamt ist das Engagement der Bürgerschaft immer mehr im Kommen.“ Menschen, die nach dem Berufsleben mehr Zeit hätten, nicht aber in einen Verein wollen, betätigen sich zum Beispiel als Lesepaten oder beim Besuchsdienst in Altenheimen oder Krankenhäusern – „auch das ist ein wichtiger Beitrag am Bürger“, so Klein weiter.

Die Aufgabe der Politik sei es, bei den auftauchenden Problemen im Ehrenamt, wie etwa dem Versicherungsschutz oder anderen rechtlichen Angelegenheiten, Hilfestellung zu geben und entsprechende Informationsveranstaltungen anzubieten. Ehrenamt sollte Spaß machen und so eine Säule neben Beruf und Familie sein, resümierte die Referentin.

Sozial engagiert

Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des „Silbernen Herzens“ – des Anerkennungspreises der Landfrauenorganisation für soziales Engagement. Kreisbäuerin Sieglinde Hollweck überreichte es diesmal an Familie Klügl aus Großvoggenhof (Gemeinde Berg): Mutter Andrea und Oma Anna nahmen es mit der fünfjährigen Anna entgegen.

Nach einer Krebserkrankung ist das kleine Mädchen zwar auf dem Weg der Besserung, braucht aber Tag und Nacht Hilfe, weil einige Körperfunktionen noch nicht wieder zurückgekommen sind.

Inzwischen besucht Anna den integrativen Kindergarten in Oberferrieden, braucht aber auch da die helfende Hand von Mutter oder Oma. Nachmittags, wenn andere Kinder spielen gehen, begleitet sie eine der beiden Frauen zur Therapie.

Trotzdem ist Anna ein fröhliches Kind, liebt Katzen und hat sich riesig über das Stofftier gefreut, das ihr die Kreisbäuerin Sieglinde Hollweck schenkte.

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