Eine heiße Formalie

25.7.2014, 09:55 Uhr
Eine heiße Formalie

© Edgar Pfrogner

An Ort und Stelle, im Gewerbepark Abschnitt C an der B 8, erhielt Johann Pröpster gestern Nachmittag von Deinings Bürgermeister Alois Scherer und Landrat Willibald Gailler das Dokument.

Es ist schnell gegangen. Im April hatte das Unternehmen den Bauantrag gestellt. Dafür, sagt Scherer, gebühre auch der Genehmigungsbehörde am Landratsamt ein Dankeschön. Er solle sein Licht nicht so unter den Scheffel stellen, meinte Johann Pröpster senior: „Der Deininger Bürgermeister hat uns das Grundstück verkauft, bevor er es selbst für die Gemeinde erworben hatte“.

Blitzschutz Pröpster war in Neumarkt, wo das Unternehmen gegründet wurde und immer noch mit dem Firmensitz zuhause ist, vergeblich auf die Suche nach einem geeigneten Gelände gegangen. Die Stadt habe nichts Brauchbares anbieten können. Der Junior-Chef Johann Pröpster bedauert es, dass die Kreisstadt offenbar nicht in der Lage sei, investitionsfreudigen Unternehmen schnell Baugrund anbieten zu können.

Dagegen bescheinigt er dem Deinige Bürgermeister eine sehr unbürokratische Herangehensweise. Er sei, sagt der Neumarkter CSU-Stadtrat Pröpster, angenehm überrascht gewesen von der Freundlichkeit, mit der seine Anliegen aufgenommen worden seien, gelegentlich auch mal außerhalb der gewöhnlichen Bürozeiten.

In seiner Heimatstadt, wo er derzeit auch einen Bauantrag laufen hat, fühlt sich Pröpster vom Bauamt weniger nett behandelt. Dazu kommt noch, dass die Gemeinde Deining, so heißt es hinter vorgehaltener Hand, beim Preis für das 31 000 Quadratmeter große Grundstück ein Angebot gemacht habe, das man nicht ablehnen konnte.

Das Unternehmen plant auf der Anhöhe nach dem Weißmarteranstieg auf der linken Seite in Richtung Deining den Bau von zwei Hallen mit zusammen rund 4000 Quadratmetern Grundfläche. Die seien notwendig geworden, weil derzeit viel Material im Freien gelagert werden müsse. Dazu kommt noch ein Verwaltungsgebäude und eventuell später eine kleine Produktion. Gestern vergab Johann Pröpster auch den Auftrag an die Stahlbaufirma. Baubeginn soll schon in den nächsten Tagen sein und noch vor Wintereinbruch möchte er einziehen.

Für die Firma ist es fraglos von untergeordneter Bedeutung, ob der neue Standort innerhalb oder außerhalb des Stadtgebietes liegt. Er ist vom Firmengelände an der Regensburger Straße , die sich in der Bundesstraße 8 fortsetzt, nur wenige Fahrminuten entfernt. Die Verkehrsanbindung sei gut. Das werde sich auch nicht ändern, wenn die Bundesstraße Ende nächsten Jahres zur Staatsstraße abgestuft wird.

Deining hat das Einverständnis der Regionalplanung für den Gewerbepark bekommen, obwohl dieses Areal „mitten in der Prärie“ liegt. Es sei das einzige in der Gemeinde, das gut angebunden ist und bei dem es zu keinen Konflikten mit dem Naturschutz kommt.

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