Einziges Landschaftskino der Oberpfalz

21.4.2016, 10:05 Uhr
Einziges Landschaftskino der Oberpfalz

© Fotograf: Jutta Riedel

Gailler freute sich, etwas „Neues und Innovatives“ präsentieren zu können, das Neugier weckt und Spannung aufbaut. In vielen Bereichen soll der Tourismus im Landkreis „angekurbelt“ und Naturgenuss geboten werden. Die Idee für ein Landschaftskino nach einem Vorbild aus Südtirol stammt von Werner Thumann, Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes. Die Planung dazu oblag Architekt Johannes Berschneider aus Pilsach.

Die terrassenförmige Anlage sei nicht so einfach zu „komponieren“ gewesen, meinte der Landrat und lobte die „kreative Umsetzung“ mit einer Kombination aus Stahl und Holz. Das Juradistl-Landschaftskino ist Teil des Juradistl-Projektes und wird in das touristische Programm mit aufgenommen. Das sei ein weiterer „Mosaikstein“, um den Kuppenalb-Wanderweg noch mehr zu bewerben.

Die Kosten für das Kino bezifferte der Landrat mit 25 000 Euro, 80 Prozent davon zahlt der Freistaat aus Mitteln des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, zehn Prozent übernimmt die Gemeinde Pilsach, der Rest kommt vom Landschaftspflegeverband.

Das Landschaftskino sei Teil des größten Naturprojektes der Oberpfalz, ergänzte Thumann, der darauf hofft, den Blick der Besucher für die „Eigenart und Schönheit“ der Juralandschaft zu öffnen.

Die Unterstützung für das Kino sei keine Selbstverständlichkeit, sagte Thumann und dankte der Regierung, die bereit war, die „spinnerte Idee“ mitzumachen. Drei weitere Kinos sollen folgen, in den Landkreisen Regensburg, Amberg-Sulzbach und Schwandorf. Den Kuppenalb-Wanderweg und die Juradistl-Radtour gibt es schon, viele Partner engagieren sich in dem Projekt. Erst wandern oder radeln, anschließend in der Gastronomie Juradistl-Produkte genießen, erläuterte Thumann die Grundidee.

Einen Dank richtete Thumann an alle Stellen, die den Weg mitgegangen sind und speziell an die Gemeinde Pilsach, aber auch an die Familie Meier vom Landgasthof, die viele gute Ideen mit eingebracht und zugesagt habe, sich auch künftig mit um das Kino zu kümmern.

Architekt Berschneider freute sich, dass das Kino bereits von Wanderern angenommen wurde. Der Standort sei besonders gut: zugänglich, direkt am Wanderweg gelegen, mit einem einladenden Torbogen und einer Schlehenhecke, die Schutzraum biete. Die gesamte Landschaft kann überblickt werden – ohne Windräder.

Das Kino verfügt über 25 „Kinosessel“ in Form von fest montierten, wetterfesten Klappstühlen, im Halbkreis angeordnet. Zur Verwendung kam eine Kombination aus abgelagerter Lärche und Edelstahl, „die Stühle dürfen rosten“.

Berschneider dankte den Gemeinderäten für das Bereitstellen dieses Standorts sowie den Handwerkern und dem Landschaftspflegeverband. Umgesetzt wurde das Projekt mit örtlichen Handwerkern: der Firma Wittmann aus Pfeffertshofen für die Baumeisterarbeiten, der Firma Kebinger aus Tauernfeld für die Herstellung der Klappstühle sowie die Metallarbeiten und die Firma Inzenhofer aus Pilsach für den Holztunnel.

„Eine tolle Geschichte“, sagte Bürgermeister Adolf Wolf, der Vorstandsmitglied des Landschaftspflegeverbandes ist. Dieses Kino sei dazu da, die Landschaft zu genießen mit einem Bild, das sich in den Jahreszeiten immer wieder ändere. Wolf freute sich über diese Besonderheit des einzigen Landschaftskinos der Oberpfalz und schmunzelte: „Den Eintritt zahlt die Gemeinde“.

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