Endspurt: Nur noch 300 Kilometer bis Cham

31.7.2014, 17:00 Uhr
Endspurt: Nur noch 300 Kilometer bis Cham

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Die aktuelle Position der Radfahrer aus der Vogelperspektive.

17 Uhr. Endspurt: 3000 Kilometer hat Manfred Büttner schon hinter sich gebracht, durchquert derzeit  das Vogtland und hat nur noch rund 300 Kilometer liegen vor sich. "Er fährt jetzt durch, weil er nur noch nach Hause will", meldet der Tourfunk alias Elke Röll. Außer kurzen Essens- und Massagepausen und vielleicht einem Stündchen Schlaf werde es da keine Unterbrechungen mehr geben.

Läuft alles glatt, wird Büttner irgendwann am Freitag Vormittag in Cham ankommen, wo er am Donnerstag Morgen der vorigen Woche losgefahren war. Gerhard Liebel hatte mit Personalprobleme im Tross zu kämpfen. Doch rollt der Leinburger nun wieder gut, derzeit  zwischen Dresden und Chemnitz. Auch er wird wohl morgen im Laufe des Tages im Ziel eintrudeln.

Donnerstag, 31. Juli, 10 Uhr: Heut nacht startete Manfred Büttern um 2 Uhr bei Regen. Inzwischen ist er durch Dresden durch, Chemnitz liegt voraus. Weiter ostwärts rollt  Kompagnon Gerhard Liebel indessen auf Bautzen zu.

Büttner fühlt sich offenbar blendend. Dazu eine Facebook-Anekdote von heute morgen: "Was auch so typisch Manfred ist, war am ersten steilen Anstieg nach Dresden der Fall. Während die Steigungsprozente im zweistelligen Bereich waren, schaut er besorgt im Handy nach wo sein Kumpel Gerhard ist und ruft uns ins Begleitfahrzeug, "ruft mal die Elke an, ob's Gerhard gut geht, sein Pfeil bewegt sich schon länger nicht mehr".
Anmerkung: Gerhard geht's gut, hat mir Elke am Telefon bestätigt.
Manfred meinte darauf hin nur trocken, sonst wär ich zurück gefahren und hätte ihm geholfen.
"

16 Uhr: Der Abstand zwischen beiden Fahrern hat sich vergrößert: Gerhard Liebel hat sich noch vor Frankfurt (Oder) ein Päuschen gegönnt, während Manfred Büttner laut Physiotherapeutin Elke Röll "wie der Henker" fährt und schon rund 80 Kilometer weiter ist.

Büttner befindet sich nun schon in der Niederlausitz und wird schon bald zum Abendessen in Simmersdorf erwartet. Nach einer kleinen Pause wird er dann Bad Muskau erreichen, wo der berühmte Landschaftspark des Fürsten Pückler zum Lustwandeln einlädt.

Doch keine Chance - die Biker haben nur Lust, schnellstmöglich das Ziel in Cham zu erreichen.

 

Mittwoch, 30. Juli, 12.30 Uhr:

Das Tal der Oder ist erreicht, rund 700 Kilometer noch bis zum Ziel. Hier das Morgenbulletin von der Facebook-Seite:

"News nach der 6. Nacht und rund 2450 km im Sattel vom Team Manfred Büttner und Gerhard Liebel:
Mit 40 donnern die beiden die Ostseeküste gen Süden. Die beiden haben sich, so wie es scheint mit den Leiden arrangiert. Die Pausezeiten nehmen ab und damit gleichzeitig die Dauer der Fahrzeiten zu - paradox, jetzt nach über 2.000 km.
Die Hanse-Städte mussten zentral angefahren werden. Die drei Schwierigkeiten waren Navigation, wegen mancher Baustellenumleitung, Kopfsteinpflaster und Straßen die für Radler gesperrt waren. Wobei man überlegen kann, ob das noch Radeln ist was Gerhard und Manfred demonstrieren.
Bei einer Sperrung nahmen wir - in Führung liegend - Manfred ins Auto. Genauestens dokumentierten wir wo. Ebenso, wo die Sperrung wieder aufgehoben wurde und wir ihn wieder raus gelassen haben. Beides sendeten wir an den Racedirector und an Gerhard.
Dennoch, was wir mit Manfred im Auto erlebten war einmalig! "Hopp, etz last's mich hier raus, des geht scho!"
Es ist also immer noch nicht genug. Gut, dass Cham noch ein "bisschen entfernt ist.
Wobei wir wissen, dass das nicht genug ist.
Wahrscheinlich liegt's am Kakao, den Manfred seit der Magenverstimmung statt den Iso-Getränken trinkt. Aber gestern wollte er nur Radfahren, Radfahren, Radfahren und nochmal Radfahren.
Gestartet morgens um 2 Uhr morgens stoppte ihn nicht mal ein - nun ja sagen wir ordentliches - Gewitter!
Die Romantik des Begleitpersonals macht sich statt dessen auf einem Parkplatz einer Grosstankstelle fest. Camping in Neubrandenburg. Tankstellenkunden wunderten sich nur über die Wessis, die dort im Eck auf einer Campinggarnitur ihr verdientes Bierchen - Kompliment an die Rostocker Brauerei - trinken. Prost! Und - Willkommen neuer Tag!
"

17 Uhr: Rostock liegt schon hinter den beiden Extremradfahrern, es geht weiter die Ostseeküste entlang auf Stralsund zu. Von da an geht die Reise nur noch nach Süden. Erst quer durch Mecklenburg-Vorpommern bis Frankfurt (Oder). Dann sind es nur noch 670 Kilometer - zumeist die Grenze entlang - bis zum Start-/Zielpunkt Cham.

Dienstag, 29. Juli: 10 Uhr: Kiel liegt hinter den beiden, gleich sind die Langstreckenradler in Lübeck. Vor wenigen Kilometern passierten sie Malente, wo einst die deutsche Fußballmannschaft im Trainingscamp vor großen Turnieren den "Geist von Malente" inhalierte.

Gestern hatte Manfred Büttner eine Reifenpanne, seine zweite. "Ging aber schnell mit unserem gut gefüllten Begleitfahrzeug", beruhigt er seine Facebook-Freunde.

Montag, 28. Juli: Die zwei Teams sind jetzt vier Tage und vier Nächte auf den Straßen Deutschlands. Hinter sich haben sie über 1800 Kilometer.

Nachdem während einer Schlafpause die Führung wechselte, ist Manfred Büttner wieder in Front. 

Begleiterfahrer Christian Röll überraschte ihn spontan, indem er sich aufs Ersatzrad schwang und neben ihm strampelte. Nach 60 Kilometern ließ Röll abreißen, das Tempo von Büttner war zu hoch.

Die Begleitcrew, die bereits die Elbe überquert hatte, sieht das mit gemischten Gefühlen:Einerseits mit ungläubigem Respekt, andererseits mit der Sorge, dass Büttner sich überanstrengt.

Der Kommentar seiner Frau: "Das ist normal, der will jetzt seinen Spaß". Gut, den hat er ja seit Donnerstag.

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21 Uhr: Das war doch noch nicht alles, was man in dieser Nacht von den der Crew hören wird. Gerhard Liebel hatte mit einem gehörigen Tempo aufgeholt und auf Manfred Büttner aufgeschlossen. Beide fahren nun zusammen, nebeneinander, wie faire Sportsmänner.

20.30 Uhr: Die wahrscheinlich letzten Neugigkeiten vor der 4. Nacht Manfred Büttners: Langsam dämmert es und es wird sich wieder auf die lange Dunkelheit vorbereitet. Nachts ist nicht nur das Licht weg sondern auch die Hitze. Schritt für Schritt präparieren sich die Fahrer: Beinlinge und Armlinge helfen gegen die Kälte. Eine grelle Weste sorgt dafür, gesehen zu werden.

Die grelle, am Rad montierte Lupine-Lampe macht die Nacht zum Tag.

16 Uhr: Acht Kilometer trennnen Büttner und Liebel voneinander. Derzeit befinden sich die Sportler nahe der niederländischen Grenze auf Höhe Emsdetten. Büttner fährt voraus.

14 Uhr: Indes hat die Crew frisches Blut bekommen. Jana, der Frau von Manfred Büttner und drei Trainingskollegen sind nun dabei, die den Chef von vielen Trainingskilometern kennenverstärkt. Die Fahrer Sabine, Hans und Erich verlassen das Team. Büttner hat seine Nachmittagsschicht in Arbeit.

12 Uhr: Das Team Manfred Büttner überquert den Rhein. Büttner ist zu schnell für eine Pause ist.

10 Uhr: Neues vom Team Gerhard Liebel nach rund 1279 Kilometern.
"Gestern war der härteste Streckenabschnitt durch die Eifel und mit den meisten Höhenmetern", berichtet das Team.

Nach einer Schlafpause von fünf  Stunden in der dritten Nacht ist Liebel mental und körperlich gut drauf.

Heute steht ein Wechsel im Team an. Vier Crewmitglieder gehen nach Hause, drei neue kommen.

Auch der westlichste Punkt der Tour wurde gerade erreicht. Gerhard Liebel entpuppt sich als wahrer Navigationskünstler. "Radfahren und navigieren, so will ich das machen", sagt Liebel.

Panne an der Tankstelle: Beim Tanken hat man versehentlich im Wohnmobil den Wassertank benutzt. Das bedeutet: Diesel im Wassertank.

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Der Morgen: Die Sonne ist aufgegangen, es nieselt. Manfred Büttners grösster Wunsch nach vier Stunden: eine Tasse heißer Kakao.

Gerhard Liebel ruht sich noch aus. Wieviel Kilometer wird Teamkollege (und Konkurrent) Manfred Büttner vorausfahren können?

Sonntag, 27. Juli, nachts: Nach einer kurzen Nachtuhe saß Manfred Büttner wieder auf seinem Arbeitsplatz. Es ist stockfinster. Plötzlich war Büttner verschwunden. Kreisverkehre und Namensdopplungen von Ortschaften erschwerten die Suche. Nach einem kurzen Telefonat hatte das Begleitteam ihm wieder.

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21 Uhr: Der Abend vor der dritten Nacht: Büttner kam am perfekt organisierten Boxenstopp an. Zunehmend wächste seine Zuversicht, hilfreich war dabei sicherlich auch die Massage von Physio Elke Röll.

Nach einem Technikcheck wurde das Rad für die Nachtumgebaut. Und weiter gehts.

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18 Uhr: Manfred Büttner knackt die 1000 Kilometer-Marke. Motivation pur für den angeschlagenen Radrennfahrer. Der goldene Waffelhappen dient als Etappen-Trophäe und Energielieferant.

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© Hauck

Samstag, 26. Juli: Manfred Büttner hat Probleme mit dem Magen. Es fällt ihm schwer, geduckt zu fahren. An Aufhören ist aber nich zu denken.

Von hinten taucht Sportskamerad Gerhard Liebel auf, der bestens drauf ist. Der hält kurz an, haut einen frohen Spruch raus und verschwindet dann am Horizont. Teamkollege Liebel führt und ist mental topfit.

Noch sind es 2650 Kilometer.

Nach der zweiten Nacht und einem zweistündigen Powernap: Kurz vor der Grenze hinüber nach Frankreich geht
Manfreds Büttners Verfolgung von Kollege Liebel weiter.

16.30 Uhr: Das Wochenende naht, doch die Beine hochlegen werden die beiden Dauerradler mitnichten. Sie haben nun schon rund 600 Kilometer in den Haxn und den südlichen Schwarzwald erreicht. Vor ihnen liegt der Titisee. Am Abend dürfte Freiburg erreicht sein, das Ziel der zweiten Etappe. Von da an geht es die nächsten Tag immer nach Norden: Flensburg, wir kommen!

13.30 Uhr: Die beiden Windschattler liefern sich ein Kopfan-Kopf-Rennen. Sie haben sich mehrmals gegenseitig überholt. Gerade eben ist Liebel wieder an Büttner vorbei gezogen.

Freitag, 25. Juli, 9.30 Uhr: Das Duo hat Kempten passiert und verlässt nun das Allgäu in Richtung Baden-Württemberg. Liebel und Büttner sind nun fast gleichauf. Beide haben sich in der Nacht, die am Alpenrand recht kalt war, eine kleine Pause gegönnt. Aber nicht mehr als ein gutes Stündchen.

24 Uhr: Mitternacht. Gerhard Liebel und Manfred Büttner nähern sich dem Tegernsee

17.30 Uhr: Liebl hat Altötting passiert, Büttner ist gleich da. Physiotherapeutin Elke Röll und der "Servicewagen" warten in der Nähe des Chiemsees, in Bad Endorf. Dort  wird das Abendessen für die Athleten vorbereitet. Laut Marschroute müssten sie gegen 20 Uhr ankommen. "Nach einer halben Stunde geht es dann weiter", sagt Röll. Die erste Nachtfahrt steht bevor...

14.30 Uhr: Passau haben unsere beiden Helden schon passiert, jetzt fahren sie quer durch Niederbayern, geradezu auf Pfarrkirchen zu. Danach geht es nach Altötting; doch die Zeit, dort eine Kerze anzuzünden, bleibt ihnen nicht.

12.30 Uhr: Beide Fahrer rollen nun auf Passau zu. Nach der Dreiflüssestadt biegen sie nach Südwesten ab in Richtung Chiemsee. Bis zur ersten Pause wollen sie 500 Kilometer zurücklegen. Dann werden sie bereits im Allgäu sein.

11.30 Uhr: Probleme mit dem Navi: Liebel dreht zwei Extraschleifen, und liegt deshalb nur noch wenige Kilometer vor Büttner.

10.30 Uhr: Physiotherapeutin Elke Röll fährt mit dem Camper etwas voraus. Beide Fahrer wählen anfangs nicht die identische Strecke, ab Deggendorf sind sie aber wieder auf gleichem Kurs.

9 Uhr: Eine halbe Stunde später folgt Manfred Büttner, Teamkollege vom Triathlonverein Windschatten. Windschattenfahren ist in diesem Rennen aber nicht erlaubt.

8.30 Uhr: Gerhard Liebel startet in Cham. Es geht zunächst Richtung Donau, dann nach Südosten bis nach Passau.

Donnerstag, 24. Juli, 8 Uhr: 3300 Kilometer Radfahren am Stück. Ein Mal rund um Deutschland. Bei Tag und bei Nacht. Manfred Büttner aus Postbauer-Heng und Gerhard Liebel aus Leinburg stellen sich dieser Herausforderung beim „Race around Germany".

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