Entsteht ein Ghetto in Neumarkt?

29.7.2017, 10:33 Uhr
Entsteht ein Ghetto in Neumarkt?

© Fritz Wolfgang Etzold

Seit 2013 wurden schon 30 neue Wohncontainer mitsamt Sanitäranlagen am Blomenhof und in der Goldschmidtstraße erstellt. Doch der Druck auf dem Wohnungsmarkt ist so groß, dass der Bedarf für sofort verfügbare Obdachlosenunterkünfte deutlich steigt.

Die Container sollen in zwei Blöcken im rechten Winkel zu den bestehenden aufgebaut werden. Die Kosten pro Bauabschnitt liegen bei etwa 500 000 Euro.

Dieter Ries (Flitz) befürchtet eine Ghettobildung. Die Obdachlosen sollten lieber dezentral untergebracht werden.

Grenze erreicht

"Das scheitert an der Grundstücksfrage", sagt OB Thomas Thumann. Doch mit den neuen Containern sei an dieser Stelle eine Grenze erreicht. Kämmerer Josef Graf sagte, dass die Stadt grundsätzlich eine dezentrale Unterbringung anstrebe. Es gebe noch vielfältige Gebäude in Neumarkt außer den Containern. In der Goldschmidtstraße wolle man eine soziale Anlaufstelle installieren. "Dann lässt sich das gerade noch steuern."

Ferdinand Ernst (CSU) schlug vor, nur einen Container-Block dort aufzustellen. Bürgermeisterin Gertrud Heßlinger, im Brotberuf Sozialarbeiterin am Landratsamt, lobte die Verwaltung ausdrücklich, dass sie die Wohncontainer bereitstelle. Allerdings sei eine soziale Betreuung notwendig, sonst gebe es Probleme.

Keine Kommentare