Erfahrene Profis sollen aus der Finanzkrise helfen

29.9.2015, 10:50 Uhr
Erfahrene Profis sollen aus der Finanzkrise helfen

© Foto: Draminski

„Viele wagen den Sprung in die Selbstständigkeit ohne Hintergrundwissen über die vielen Dinge, die man als Gewerbetreibender beachten muss“, weiß Peter Riedl, Regionalleiter Oberpfalz des Vereins „Aktivsenioren Bayern“. Da passiere es relativ schnell, dass eine Firma nach vielversprechendem Start in finanzielle Schieflage gerate und aufgrund fehlender Vermögenswerte auch nicht mehr herauskomme.

Zielgruppe des neuen Projektes, das am 1. Oktober starten soll und für das gestern im Neumarkter Rathaus der Kooperationsvertrag zwischen „Aktivsenioren“, Stadt und Landkreis unterzeichnet wurde, sind grundsätzlich kleine Betriebe in Not. Die Caritas unterstützt die Aktion mit Räumlichkeiten und logistischem Beistand. „Katalysator“ und heimlicher Motor des Projektes ist die Rechtsanwältin Karin Larsen-Lion von der gemeinnützigen Regina GmbH, die regionale Entwicklungsprozesse in der Region im Rahmen des Regionalmanagements unterstützt. Larsen-Lion hat langjährige Erfahrung in der Schuldnerberatung und weiß deshalb, wie schnell ein Betrieb in eine finanzielle Zwickmühle kommen kann, aus der es zumindest scheinbar kein Entkommen mehr gibt.

Mit den „Aktivsenioren“ steht für solche Fälle künftig eine Truppe berufserfahrener Profis zur Verfügung, die ehrenamtlich tätig werden und ihr Fachwissen in den Dienst der guten Sache stellen. Darunter Finanz-Spezialisten wie der Bankkaufmann Kurt Schimek, der weiß, wie man ein Unternehmen auch bei stotterndem Konjunkturmotor wieder flott bekommt.

Die Stadt Neumarkt und der Landkreis steuern laut OB Thomas Thumann und Landrat Willibald Gailler im ersten Jahr je 7500 Euro bei, ab dann 5000 Euro jährlich.

Geld, das unter anderem dazu verwendet werden soll, die Ehrenamtlichen, die häufig im Landkreis unterwegs sein werden, ordnungsgemäß zu versichern, wie Karin Larsen-Lion ausführt.

Das Engagement der „Aktivsenioren“ ist nichts grundlegend Neues: „Wir helfen schon jetzt kleinen Unternehmen, die sich eine Beratung zu Marktpreisen nicht leisten können“, erläuert „Aktivsenioren“-Vorstandssprecher Peter Ramm aus München. Dass dies in eine Zusammenarbeit mit den Trägern öffentlicher Belange gegossen werde, habe „hoffentlich Signalwirkung“, meint Ramm.

Viel zu tun

Laut einer aktuellen Statistik müssen jährlich allein in Stadt und Landkreis Neumarkt 50 bis 60 Kleinbetriebe in die Insolvenz. Viel zu tun für die Aktivsenioren, denen, geht es nach Karin Larsen-Lion, bald auch noch ein Helferkreis von Fachberatern zur Seite steht. Kontakt: * (0 91 81) 50 92 91 50 (Regina GmbH) oder *(0 91 80) 93 03 51 (Larsen-Lion).

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