Evangelische Kirche feiert in Freystadt

21.11.2014, 09:08 Uhr
Evangelische Kirche feiert in Freystadt

© Foto: Anne Schöll

Diese Kirchweih ist der Auftakt zum Jubiläumsjahr der evanglischen Kirchengemeinde Sulzkirchen, der Freystadt angegliedert ist. Den Festgottesdienst zu diesem Jubiläum werden Pfarrer Tobias Schäfer aus Sulzkirchen, Dekan Norbert Dennerlein aus Neumarkt und Ruhestandsgeistlicher Dekan Peter Smolka gemeinsam gestalten.

Für die musikalische Umrahmung sorgen der Posaunenchor Sulzkirchen und der Kinderchor. Anschließend gibt es Grußworte und danach ein geselliges Beisammensein in der Kirche.

Am Ewigkeitssonntag vor 25 Jahren wurde die renovierte Sebastianskirche, die zuvor im Besitz der katholischen Pfarrei „Sankt Peter und Paul“ in Freystadt war, mit einem Festgottesdienst eingeweiht. Seither werden hier alle zwei Wochen evangelische Gottesdienste gefeiert. Inzwischen leben über 400 evangelische Christen in der Stadt Freystadt.

Flexibler Kirchenraum

Das Besondere an der Sebastianskirche ist, dass der Kirchenraum durch seine Bestuhlung flexibel gestaltet werden kann, ein Gemeinderaum im Obergeschoss für Gruppen und Kreise zur Verfügung steht, Küche und Toiletten sowie ein Treppenlift, der erste in einer evangelischen Kirche in Bayern, eingebaut sind. Sie ist also Gottesdienstraum und zugleich Gemeindezentrum.

Sebastian ist der Pestheilige, und mit dieser Seuche ist die Geschichte der Kirche eng verbunden: Als in Freystadt im 15. und 16. Jahrhundert viele Freystädter an der Pest starben, wurde der Friedhof um die Pfarrkirche zu klein. Im Jahr 1603 legte man außerhalb der Stadt, an der heutigen Berchinger Straße, einen neuen an. 1617 kam eine Kapelle dazu, die dem Patron gegen die Pest, dem heiligen Sebastian, geweiht worden ist.

Nach dem Krieg siedelten sich einige evangelische Flüchtlinge in Freystadt an, die in der Sebastianskirche Gottesdienste feiern durften. 1969 wird die Kirche wegen baulicher Mängel gesperrt. Die evangelischen Gottesdienste fanden in der Spitalkirche statt. Der Wunsch nach einer eigenen Kirche wurde größer.

Auflage Renovierung

Das erfuhr der damalige Stadtpfarrer Pater Dagobert Scharf, der Sorgen mit der einsturzgefährdeten Sebastianskirche hatte. Lange Verhandlungen folgten, bis sich schließlich die Vertreter der evangelischen Landeskirche und der Diözese Eichstätt einig waren und es darauf hin 1986 zu einer Schenkung der Sebastianskirche an die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Sulzkirchen kam, mit der Auflage, diese grundlegend zu renovieren.

Viele fleißige Helfer und Spender über die Konfessionsgrenzen hinweg unterstützten den Umbau des Kirchleins.

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