Exotische Wasserpflanze breitet sich im Kanal aus

24.8.2016, 10:55 Uhr
Exotische Wasserpflanze breitet sich im Kanal aus

© Foto: Fritz-Wolfgang Etzold

Nach Angaben von Thomas Plagemann vom Wasserwirtschaftsamt Regensburg wandert das Tausendblatt inzwischen vom Berger Gemeindegebiet Richtung Mittelfranken und auch auf die Stadt Neumarkt zu. „Es ist nicht gelungen, die Pflanze einzudämmen, wir würden gerne Erfolge melden“, bedauert Plagemann. Das Tausendblatt kommt ursprünglich aus Australien und ist vor Jahren auf unbekanntem Wege in den Ludwig-Donau-Main-Kanal eingeschleppt worden. Die Pflanze überwuchert alle heimischen Kräuter und erweist sich als extrem widerstandsfähig.

Der ungebetene Gast ist auch ein wasserwirtschaftliches Problem: Der Alte Kanal dient der Ableitung von Niederschlags- und Oberflächenwasser; starker Bewuchs hemmt diese Funktion massiv. Außerdem droht die Gefahr einer Verlandung der denkmalgeschützten Wasserstraße. Zudem führt der Fischereiverein Neumarkt — Pächter des Gewässers — seit Jahren immer wieder Klage, wie sehr die Tausendblatt-Wucherung die Nutzung des Kanals aus Sicht der Petrijünger einschränkt.

Fischereiverein, das Wasserwirtschaftsamt und andere Behörden haben ein Fünf-Jahres-Programm entwickelt, um Methoden zur Bekämpfung des Tausendblatts zu finden. Die Experten sind einigermaßen ratlos, wie man dem exotischen Kraut zu Leibe rücken kann. Der Bestand in der Gemeinde Berg ist vermutlich der einzige in Bayern. Biologen des Wasserwirtschaftsamtes haben laut Thomas Plagemann sogar weltweit recherchiert, ohne bisher ein wirksames Gegenmittel gefunden zu haben.

Alle Methoden zur Eindämmung des Gewächses waren bisher weitgehend erfolglos. Einen Kanalabschnitt hat man sich selbst überlassen, in der Hoffnung, dass sich das Tausendblatt zurückziehen würde. In einem anderen Teilbereich wurden Fische eingesetzt, die den Kanalgrund aufwühlen und so die Lichtverhältnisse für die Wasserpflanze verschlechtern sollte. Auch hungrige Mäuler von Flossenträgern sollten ihre Wirkung tun. Vergebens: „Die Graskarpfen haben leider ihren Job nicht gemacht“, berichtet Thomas Plagemann.

Deshalb geht das Wasserwirtschaftsamt gegen das Tausenblatt — in Absprache mit der Naturschutzbehörde — mit einer schwimmenden Spezialmähmaschine vor. Zweimal pro Jahr werden nun die Pflanzenbestände abgeschnitten — in der Hoffnung, den Bewuchs einigermaßen einzudämmen.

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