Fahrbare Solar-Tanke dreht sich nach der Sonne

5.6.2014, 06:00 Uhr
Fahrbare Solar-Tanke dreht sich nach der Sonne

© Etzold

Fürs Pressefoto bei leuchtendem Sonnenschein rollen Maxim Pöller und Andreas Nutz, wie Katharina in der 11. Klasse 11 FT 1 der Neumarkter Maximilian-Kolbe-Fachoberschule, ihre Solartankstelle ins Freie. Ein Photovoltaik-Modul ist auf einem fahrbahren Rahmen angebracht. Besonderer Clou: Das Modul passt seine Neigung automatisch dem Sonnenstand an.

Der Strom wird in einer Autobatterie gespeichert, eine Anzeige gibt Aufschluss darüber, wie viel Saft noch vorhanden ist. Mit einer ganz normalen Steckdose lässt sich der Strom dann anzapfen.

Die Idee sei in der Diskussion mit den Mitschülern und mit dem Lehrer gewachsen, sagt Maxim. Immer mehr Menschen seien mit Elektrofahrzeugen unterwegs, ergänzt Andreas und deutet auf Katharinas Roller. Auch Schulleiter Reinhard Hornauer könnte hier sein E-Bike für den Heimweg aufladen, „aber mein Akku reicht immer noch bis nach Hause“, sagt er.

Nachdem sich Katharina, Andreas, Maxim sowie Tamara Tucmandel und Tina Zeißler für diese Idee entschieden haben, ging es ans Bauen. Etwas länger tüftelten sie an der Ausrichtung der Sensoren, die dann die Neigung des Moduls lenken, sagt Maxim. Das Projekt hat ihm Spaß gemacht, sagt er, aber beruflich möchte er in eine andere Richtung gehen: Medientechnik vielleicht. Auch Katharina hat andere Pläne. Sie interessiert sich für Veranstaltungstechnik, hat aber, meint sie, aus dem Solar-Projekt viel gelernt.

Andreas tendiert zu einem Maschinenbau-Studium, also war auch für ihn die Solartanke genau das Richtige. Außerdem hat er mit Maxim das ganze mit der Videokamera begleitet.

Auch für die Bohrmaschine

Schon seit mehreren Jahren sei die Schule in Sachen erneuerbare Energien aktiv, so Hornauer weiter; er nennt die autarke solarbetriebene Schulhofbeleuchtung als Beispiel. Die mobile Solar-Ladestation sei zukunftsträchtig, meint er. Werkstattleiter Albert Schlupf zählt weitere Nutzungsmöglichkeiten neben der Tanke für E-Fahrzeuge auf: für Elektro-Rasenmäher, Bohrmaschine, Gartenpumpe oder Heckenschere könnte das Solarmodul auch leicht die Energie liefern; dazu könnte man sich das Modul nebst Batterie auch auf die Garage oder den Schuppen stellen, schlägt er vor. Rund 600 Euro kosten die Zutaten für die Sonnentankstelle.

Vielleicht will Schlupf mit einer weiteren Schülergruppe das Modul noch weiterentwickeln, so dass es sich auch seitlich automatisch nach der Sonne dreht. „Die Ideen gehen nicht aus“, da ist er sich sicher.

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