Falsche Spendensammler in Neumarkt und Berching

29.1.2018, 14:17 Uhr
Spendensammler karitativer Vereine und Verbände haben immer einen Ausweis dabei, den sich Spender im Zweifelsfalle vorlegen lassen sollten.

© dpa Spendensammler karitativer Vereine und Verbände haben immer einen Ausweis dabei, den sich Spender im Zweifelsfalle vorlegen lassen sollten.

 Eine junge Frau und ein junger Mann wollten sich am Vormittag des 20. Januar in Neumarkt vor einer Apotheke in der  Nürnberger Straße Spenden im Namen der Organisation ergaunern. Auch vor einem Supermarkt in Berching hielten sich betrügerische Sammler auf, die  sich zudem noch taubstumm stellten.

Die dubiosen Sammler behaupten auf ihrer Unterschriften- und Spendenliste, um Spenden für Projekte von Handicap International zur Unterstützung von behinderten Menschen zu werben. "Dies geschieht jedoch nicht in unserem Auftrag", schreibt  Handicap International in einer Warn-Mail. "Wir behalten uns daher vor, Strafanzeige zu stellen."

Handicap International führt prinzipiell keine Haussammlungen und "zurzeit auch keine Straßensammlungen durch". Als internationale Hilfsorganisation für Menschen mit Behinderung arbeite man nur im Rahmen allgemein anerkannter Methoden zur Spendenwerbung und trage das Spendensiegel des DZI, heißt es weiter in der Mitteilung.

Handicap International ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die in fast 60 Ländern Menschen mit Behinderung und andere besonders hilfsbedürftige Menschen unterstützt, damit ihre grundlegenden Bedürfnisse gedeckt werden und sich ihre Lebensbedingungen verbessern. Sie ist eine der sechs Gründungsmitglieder der Internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen, die 1997 den Friedensnobelpreis erhalten hat, und aktives Mitglied der internationalen Koalition gegen Streubomben.

Im November 2016 war im Neumarkter Stadtgebiet ein Pärchen unterwegs,  das um Spenden für einen „Landesverband für Blinde und Taubstumme“ bat – den es überhaupt nicht gibt. Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund hatte keine Kenntnis von der Aktion, wie eine NN-Nachfrage in München ergab.  Bei Zweifeln sollte man sich einen Ausweis vorlegen lassen, mit dem Spendensammler karitativer Vereine und Verbände ausgerüstet seien.

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