Feste Route auf dem Weg zum Ganzjahresbad festgelegt

14.2.2016, 11:30 Uhr

Es ist ein Geben und ein Nehmen zwischen dem Landkreis und der Stadt: Letztere verpflichtet sich in dem Kontrakt, in ihrem geplanten Ganzjahresbad zwei „Schulschwimmeinheiten“ und ein zusätzliches Lehrschwimmbecken für die Landkreis-Schulen zu bauen. Während der Betriebszeiten – an 30 Wochen jeweils 55 Übungseinheiten ­– soll es keine andere Nutzung geben. Und das über vertraglich vereinbarte 25 Jahre.

Einerseits ist festgeschrieben, dass die Schulschwimmeinrichtung bis zum 1. Januar 2020 fertig sein muss. Andererseits gibt es eine „flexible Fertigstellungsfrist“: Diese könne bis 1. Januar 2023 verlängert werden, wenn die Verzögerung nicht von der Stadt zu vertreten sei, berichtete Kämmerer Hans Ried dem Kreistag. Das könnte knapp werden, denn laut Ried ist gemäß „Grobterminplanung“ der Stadt der Baubeginn für 2018 geplant. Der erste Bauabschnitt des Ganzjahresbades soll dann im Winter 2019 fertig sein. Danach soll das alte Hallenbad des Landkreises auf dessen Kosten abgerissen werden, damit mit dem zweiten Bauabschnitt begonnen werden kann.

Der Landkreis leistet einen Baukostenzuschuss von 3,9 Millionen Euro, wobei 40 Prozent Staatszuschuss für das Ganzjahresbad zu erwarten sind. Der Rest kommt aus dem Landkreis-Etat und aus dem städtischen Haushalt. Die Landkreis-Beteiligung an den Betriebskosten beläuft sich auf 60 Euro pro Übungsstunde.

Vertraglich vereinbart ist auch, was passiert, wenn das Ganzjahresbad der Stadt Neumarkt nicht rechtzeitig fertig wird oder gar nicht gebaut wird: Die Kommune muss dann das alte Hallenbad des Kreises für einen Euro erwerben, wobei sich der Landkreis an einer Sanierung beteiligen würde.

Der Ball liegt nun bei der Stadt Neumarkt: Bei der am Montag beginnenden Stadtrats-Klausur steht laut Stadt- und Kreisrätin Johanna Stehrenberg (Grüne) auch das Ganzjahresbad auf der Tagesordnung. Sie sprach die verbreiteten Bedenken aus, dass es in der Kommunalpolitik der Kreisstadt beim Ganzjahresbad zu Verzögerungen kommen könne. „Ich hoffe, dass die gefassten Beschlüsse Bestand haben und auch umgesetzt werden.“ Zum Schwur soll es dann bei der nächsten Neumarkter Stadtratssitzung am 25. Februar kommen.

Gegen das Vertragswerk zur Schwimmbad-Kooperation stimmte ein einziger Kreisrat – der Velburger Bürgermeister Bernhard Kraus. Er kann sich mit einer Reihe von Klauseln nicht anfreunden. Im NN-Interview nach der Sitzung nannte Kraus unter anderem die Fristverlängerung bis 2023 und die Ein-Euro-Regelung für die Übernahme des Kreishallenbades.

Der Neumarkter Kreistag hat in der Verwaltungszentrale des Müllzweckverbandes Schwandorf getagt, um im Anschluss an die Sitzung die Abfallverbrennung und das Heizkraftwerk zu besichtigen (wir berichteten).

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