Finanzielle Situation ist ein "Fels in der Brandung"

30.3.2017, 19:00 Uhr

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
 
wir  haben  bekannterweise  den  Haushaltsentwurf  für  das
Kalenderjahr  2017  schon  in  vielen  Gesprächen  und  Unter-
redungen bis hin zur Sitzung im Verwaltungs- und Kultursenat am
14.  Februar  hinreichend  und  damit  meine  ich  projektbezogen
"durchgekaut".  Unser  Entwurf  ist  jedenfalls  mehrheitlich  immer
akzeptiert  worden,  insbesondere  hat  der  Verwaltungs-  und
Kultursenat  empfohlen  dem  Stadtrat  den  Haushaltsentwurf  zur
Zustimmung vorzulegen.  
 
Insoweit beschränke ich mich heute auf eine Zusammenfassung
der  wesentlichen  Inhalte,  ohne  im  Detail  nochmals  auf  einzelne
Projekte  ausführlich  einzugehen.  Ich  glaube  auch,  dass  dies  in
den  nachfolgenden  Haushaltsreden  der  Fraktionsvorsitzenden
nochmals hinlänglich zum Ausdruck kommen wird.  
 
Meine sehr verehrten Damen und Herren,  
das Gesamthaushaltsvolumen für das Haushaltsjahr 2017 beläuft
sich  auf  131,6  Mio.  Euro,  was  einer  Minderung  gegenüber  dem
Jahr  2016  von  12,3  Mio.  Euro  oder  von  8,55  %  entspricht.
Insbesondere  verkürzt  sich  der  Vermögenshaushalt  von  letzt-
jährig  53,8  Mio.  Euro  auf  44,2  Mio.  Euro,  was  weniger  einem
Rückgang  unserer  Investitionen  geschuldet  ist,  als  vielmehr 
einem  realistischeren  Ansatz  der  schaffbaren  und  umsetzbaren
Ausgaben.  Der  Verwaltungshaushalt  schließt  in  Einnahmen  und
Ausgaben mit jeweils 87,4 Mio.  Euro, auch hier  also gegenüber
dem Jahr 2016 eine Minderung von 2,7 Mio. Euro.  
 
In diesem Zusammenhang ist natürlich eine Kennzahl besonders
wichtig,  nämlich  die  vorgesehene  Rücklagenentnahme  und
vorgesehene Kreditaufnahme im ersten Fall mit 20,89 Mio. Euro,
im  zweiten  Fall  mit  3,6  Mio.  Euro.  Dies  sind  immer  noch
gigantisch  hohe  Summen,  wenn  sie  denn  tatsächlich  zum
Haushaltsausgleich  benötigt  werden  sollten,  was  ich  aber  auch
heuer wieder anzweifle, weil wir einfach nicht alle vorgesehenen
Projekte  in  die  Abwicklung  bringen  werden.  In  dieser  Aussage
werde ich erneut bestätigt aus der letztjährig schon aufgestellten
Prognose,  die  sich  auch  insoweit  verifiziert  hat,  als  wir  zur
Abwicklung des Haushalts im Jahr 2016 aus der Rücklage nicht
die  vorgesehenen  22  Mio.  Euro,  sondern  "nur"  1,6  Mio.  Euro
entnehmen  mussten.  Hierfür  gibt  es  viele  Ursächlichkeiten.
Obwohl die großen Einnahmepositionen im Verwaltungshaushalt
nicht ganz erreicht werden konnten, insbesondere wir eine "kleine
Delle"  von  fast  4  Mio.  Euro  bei  den  Gewerbesteuereinnahmen
gegenüber  den  Ansätzen  verzeichnen  mussten,  ist  es  aber  so,
dass  auch  die  Ausgaben  im  Verwaltungshaushalt  nicht  in  voller
Höhe  angefallen  sind.  Allein  bei  der  Gewerbesteuerumlage
konnten wir uns fast 2 Mio. Euro ersparen. Natürlich waren auch
weniger Zins- und Tilgungsleistungen zu erbringen, weil wir keine
neuen Darlehen aufgenommen haben. Auch war ein Rückgriff auf
unsere Deckungsreserven nahezu nicht notwendig. Hinzu kommt,
dass  wir  fast  900.000  Euro  mehr  als  vorgesehen  dem
Vermögenshaushalt  zuführen  konnten,  wesentlich  mehr
Erschließungsbeiträge  als  angesetzt  vereinnahmen  konnten  und
auch  im  Bereich  der  Grundstücksverkäufe  einen  "Überschuss"
gegenüber den Ansätzen von 700.000 Euro erzielt haben.  
 
Der  wesentliche  Grund  für  die  nur  geringe  Rücklagenentnahme
liegt aber in den Ausgaben des Vermögenshaushalts, wo wir mit
knapp 20 Mio. Euro unterhalb unserer Ausgabeansätze geblieben
sind,  wobei  hier  insbesondere  nicht  ausgeführte  aber
vorgesehene  Hoch-  und  Tiefbaumaßnahme  ins  Gewicht  fallen.
Wie gesagt, eine vergleichbare Entwicklung erwarte ich auch für
das  Jahr  2017,  so  dass  hoffentlich  die  angesetzte
Rücklagenentnahme  nicht  vollumfänglich  zum  Tragen  kommen
wird.  Ich  gehe  hier  von  einer  tatsächlichen  Größenordnung  von
rund 10 Mio. Euro aus, jedenfalls mehr als die 1,6 Mio. Euro, die
wir 2016 entnommen haben.  
 
Unsere  heutige  finanzielle  Situation  kann  man  nach  wie  vor  als
"Fels in der Brandung" beschreiben, sodass wir gar nicht auf die
Idee kommen müssen unsere Grundsteuer- und Gewerbesteuer-
hebesätze  zu  erhöhen.  Das  haben  Sie  ja  auch  so  bestätigt. 
Insoweit gilt es lediglich im Bereich der Entwässerungsgebühren
eine Anpassung beim Schmutzwasser und Niederschlagswasser
vorzunehmen,  weil  Ende  2016  auch  der  vorherige  Kalkulations-
zeitraum  abgelaufen  war.  Sie  haben  die  entsprechenden
Beschlüsse hierzu ja bereits gefasst.  
 
Eine  weitere  wichtige  Kennzahl  in  unserem  Haushalt  sind  wie
immer  auch  die  Personalkosten.  Die  Personalausgaben
(einschließlich der Deckungsreserve) betragen im Haushaltsplan
2017 unter Einrechnung der Personalkosten des Wirtschaftsplans
"Bauhof-Regiebetrieb"  insgesamt  21,4  Mio.  Euro.  Dabei  ist
berücksichtigt,  dass  der  Stellenplan  insgesamt  18  neue  Stellen
ausweist  und  damit  der  Anteil  der  gesamten  Personalkosten  an
den Ausgaben des Verwaltungshaushalts von letztjährig 21,21 %
auf  22,74  %  steigen  wird.  Die  Personalausgaben  (inkl.  Bauhof)
pro Einwohner betragen damit im Jahr 2017 544 Euro gegenüber
531  Euro  im  Vorjahr.  Auch  wenn  wir  uns  nun  den
Durchschnittsansätzen der Großen Kreisstädte deutlich genähert
haben,  so  liegen  wir  mit  den  Personalausgaben  immer  noch
etwas unter dem Durchschnitt.  
 
Zur  Beurteilung  des  Haushaltsplans  für  das  Jahr  2017  gehört
auch die Einordnung des Entwurfs in die langfristige, nun bis zum
Jahr  2020  reichende  Finanzplanung.  Sie  wissen  aus  den
Vorjahren,  dass  ich  die  Finanzplanung  mit  großen  Sorgenfalten 
betrachte,  erspare  Ihnen  aber  heute  eine  Detailkritik,  weil  ich
nach  wie  vor  meine,  dass  die  nachfolgenden  Zahlen  für  sich
selbst  sprechen  und  für  Sie  als  politische  Entscheidungsträger
auch  die  gebotenen  Reaktionen  aus  den  Zahlen  heraus  selbst
erkennbar  sind.  Wenn  man  die  Finanzplanung  als  großes
Containerschiff,  bestückt  mit vielen  Containern,  vergleicht,  muss
man wissen, dass ein derartig großes Schiff rechtzeitig vor einem
erkannten  Hindernis  Ausweichbewegungen  einleiten  muss,  weil
anders  als  bei  einem  schnellen  und  wendigen  Motorboot  zur
Vermeidung einer Kollision eine lange Vorlaufzeit erforderlich ist.
"Auf Sicht fahren" reicht hier nicht, da sollte man schon das Radar
nutzen, um auch weiter entfernt liegende Eisberge zu erkennen.
Bedenken  Sie,  meine  Damen  und  Herren,  dass  das
Umsatzvolumen,  das  wir  im  Finanzplanungszeitraum  bis  2020
erreichen, also die Summe aller Einnahmen und Ausgaben, einen
Betrag von 1,33 Mrd. Euro erreichen wird. Nach den Einnahme-
und Ausgabeansätzen im Investitionsplan I, dem Investitionsplan
II  und  dem  Finanzplan,  den  wir  Ihnen  erst  vor  kurzem  im
Verwaltungs- und Kultursenat vorgestellt haben, hätten wir Ende
des Jahres 2020 nur noch 9 Mio. Euro in unserer Rücklage und
den Stand der Schulden von derzeit 497.000 Euro auf 3,177 Mio.
Euro erhöht. Die Schuldenlast pro Einwohner von derzeit 13 Euro
würde  dann  auf  82  Euro  pro  Einwohner  steigen.  Bei  diesen
Zahlen  gehe  ich  dann  auch  nur  von  der  hauswirtschaftlichen
Rücklage  aus  und  nicht  von  dem  was  als  Rücklagen-Ist 
tatsächlich  für  Ausgaben  zur  Verfügung  steht.  Auch  hier  bin  ich
mir  sicher,  dass  dieses  Ergebnis  2020  so  nicht  festgeschrieben
sein muss und wird, aber eine negative finanzpolitische Tendenz
ist  auf  jeden  Fall  zu  erkennen,  wenngleich  ich  einräume,  dass
viele  Maßnahmen  in  diesem  Zeitabschnitt  auch  wirklich
erforderlich  sind,  angefangen  von  der  nach  wie  vor  nicht
umgesetzten  Turnhallensanierung  in  der  Hasenheide,              
dem 2. Bauabschnitt an der  Grundschule in der  Bräugasse, der
Sanierung  der  Schule  in  Woffenbach  oder  der  Sanierung  der
Turnhalle  an  der  Weinbergerstraße.  Sie  wissen,  dass  wir  in  ein
Hochschulgebäude  investieren  müssen  und  das  von  Ihnen  auf
den  Weg  gebrachte  Erlebnisbad  uns  eine  sehr  hohe  Zahllast
abverlangen  wird.  Daneben  müssen  natürlich  -  fast  selbstver-
ständlich  -  Gelder  für  die  Altstadtsanierung,  für  Verkehrs-
verbesserungen,  für  Kanalnetzsanierungen,  für  die  Instand-
haltung  von  Wohngebäuden  bis  hin  zur  Innenstadtsanierung
aufgebracht  werden.  Alles  kein  Problem,  wenn  wir  uns
entschließen  können  im  konkreten  Entscheidungsfall  auch
Maßnahmen zu strecken, um nicht zu sagen "auf die lange Bank
zu  schieben",  jedenfalls  dort,  wo  die  Notwendigkeit  uns  diesen
Spielraum auch belässt.  
 
Nochmals konkret zurück zum Haushalt 2017:  
Ich  habe  Ihnen  in  den  letzten  Jahren  unsere  finanzpolitischen
positiven Markenzeichen nicht verschwiegen. Nach wie vor hohe  
Rücklagenstände,  eine  unterdurchschnittliche  Verschuldung,
noch  überschaubare  Personalkosten,  eine  überdurchschnittlich
hohe  Zuführung  vom  Verwaltungs-  in  den  Vermögenshaushalt
sowie günstige Hebesätze, Beiträge und Gebühren, aber ebenso
hohe Einnahmen im Steuerbereich kann ich auch heute noch als
gegeben  unterstellen.  Gerade  bei  der  Zuführung  zum
Vermögenshaushalthaushalt konnten  wir letztjährig einen Betrag
von 15,4 Mio. Euro erreichen und kalkulieren auch im Jahr 2017
wieder einen hohen Betrag.  
 
Auch  die  Einnahmen  im  Verwaltungshaushalt  von  denen  gut
63,02  %  den  Steueranteilen,  5,77  %  den  allgemeinen
Zuweisungen  (Schlüsselzuweisungen,  Grunderwerbsteuer,
Einkommensteuer-Ersatzleistungen),  13,24  %  den  sonstigen
Einnahmen  (zum  Beispiel  Verkäufe,  Mieten,  Zuweisungen  von
Bund  und  Land,  Konzessionsabgaben,  Zinsen),  8,88  %  den
Gebühren  und  9,09  %  den  kalkulatorischen  Einnahmen  und
Verrechnungen  zuzurechnen  sind,  spiegeln  ein  positives  Bild
wider.  Immerhin  bleiben  geschätzte  8,48  Mio.  Euro  aus  dem
Verwaltungshaushalt  über  um  sie  dem  Vermögenshaushalt
zuführen  zu  können,  obwohl  wir  neben  den  schon  erwähnten
Personalausgaben  im  Verwaltungshaushalt  auch  einen  hohen
sachlichen  Verwaltungs-  und  Betriebsaufwand  mit  22,586  Mio.
Euro, ergänzt um kalkulatorische Ausgaben mit gut 7,9 Mio. Euro,
mit Zuweisungen und Zuschüsse für laufende Zwecke an soziale 
Einrichtungen mit 8,66 Mio. Euro (im letzten Jahr waren das noch
gut  7,7  Mio.  Euro)  und  einer  Gewerbesteuerumlage  von  gut      
5,69 Mio. Euro schultern müssen. Die Kreisumlage wird uns mit
dem in der gesamten Stadtgeschichte nun einmalig hohen Betrag
von 18,605 Mio. Euro belasten. Für Sie ist im Zusammenhang mit
dem  Verwaltungshaushalt  noch  wichtig  zu  wissen,  dass  wir  im
Unterabschnitt 9000 Gewerbesteuereinnahmen mit 26 Mio. Euro,
den Gemeindeanteil an der Einkommensteuer mit 21,9 Mio. Euro
und  den  Gemeindeanteil  an  der  Umsatzsteuer  mit  3  Mio.  Euro
angesetzt haben. An Schlüsselzuweisungen erwarten wir 1,2 Mio.
Euro,  aus  der  Grunderwerbsteuer  1,6  Mio.  Euro  und  aus  der
Einkommensteuer-Ersatzleistung vom Land durch Umsatzsteuer-
beteiligung  weitere  1,6  Mio.  Euro,  nicht  zu  vernachlässigen  die
Einnahmen aus der Grundsteuer B mit 3,6 Mio. Euro, sodass in
diesem  Unterabschnitt  zwar  etwas  weniger  als  letztjährig
angesetzt,  aber  immer  noch  60,124  Mio.  Euro  als  Einnahme
erwartet  werden.  Die  schon  erwähnte  Zuführung  mit  8,48  Mio.
Euro  (ohne  Sonderrücklagen  7,7  Mio.  Euro)  ist  um  6  Mio.  Euro
schwächer  kalkuliert  als  letztes  Jahr,  dennoch  entspricht  die
veranschlagte  Zuführung  dem  34-fachen  der  Mindestzuführung,
sodass  die  Zuführung  vom  Verwaltungs-  an  den
Vermögenshaushalthaushalt  9,7  %  der  Ausgaben  des
Verwaltungshaushalts  erreicht.  Dieser  Parameter  ist  wie  schon
angedeutet ein äußerst positives und langjähriges Signal für die
Stadt,  weil  sie  immerhin  zu  einer  sogenannten  "freien 
Finanzspanne"  von  7,5  Mio.  Euro  führt,  was  nichts  anderes
bedeutet,  als  dass  aus  dem  Überschuss  des  Verwaltungs-
haushalts auch Investitionen mit co-finanziert werden können.  
 
Meine sehr geehrten Damen und Herren,  
auch  beim  Vermögenshaushalt  verzichte  ich  wieder  auf  die
Vorstellung von Einzelprojekten, verweise lediglich auf die hinter
mir  aufliegende  Übersicht,  die  die  großen  Brocken    nochmals
wiedergibt und aus der Sie die wesentlichen Dinge überblicksartig
verinnerlichen können.
 
Natürlich  sind  es  die  hohen  Baumaßnahmen,  die  den  Großteil
des Vermögenshaushalts im Ausgabebereich mit 28,9 Mio. Euro
verschlingen.  Das  entspricht  65,35  %  der  dortigen
Gesamtausgaben,  wenngleich  ich  nach  wie  vor  bezweifle,  dass
wir diese Größenordnung schaffen werden. Für den Vermögens-
erwerb,  also  zum  Beispiel  für  Kapitaleinlagen,  den  Erwerb  von
Grundstücken  und  Gebäuden  und  den  Erwerb  von  beweglichen
Sachen  des  Anlagevermögens  rechnen  wir  mit  Ausgaben  von
12,06  Mio.  Euro.  Die  sogenannten  "sonstigen  Ausgaben"  des
Vermögenshaushalts, zum Beispiel die Gewährung von Darlehen
und  Zuschüssen  belaufen  sich  auf  2,15  Mio.  Euro,  sodass  sich
neben  einer  Rücklagenzuführung  (Zinsen  100.000  Euro  und
Sonderrücklagen  756.000  Euro)  von  866.000  Euro  und  einer
theoretisch angesetzten Kredittilgung von 230.000 Euro insoweit
44,2  Mio.  Euro  ergeben.  Damit  belaufen  sich  die
Investitionskosten  pro  Einwohner  im  Haushaltsansatz  2017  auf
1.096  Euro,  im  Durchschnitt  für  alle  bayerischen  Kommunen  im
Jahr 2015 beträgt diese Zahl 644 Euro. Es wird sich erweisen, ob
wir  tatsächlich  die  über  der  Durchschnittszahl  liegenden  hohen
Ausgaben dann auch erreichen.  
 
Wie werden diese Ausgaben nun gegenfinanziert?  
Die Antwort ist einfach: Mit der schon erwähnten Zuführung vom
Verwaltungshaushalt  mit  8,48  Mio.  Euro,  mit  6,13  Mio.  Euro  im
Zusammenhang  mit  Rückzahlungen  von  Darlehen  und  den
Verkauf  von  Grundstücken  und  Gegenständen  des  Anlage-
vermögens,  mit  Beitragseinnahmen  in  Höhe  von  860.000  Euro,
mit Zuweisungen und Zuschüssen für Investitionen vom Freistaat
mit  3,6  Mio.  Euro,  mit  Zuweisungen  und  Zuschüssen                  
für Investitionen vom Kreis und von den Gemeinden mit 626.300
Euro  und  nicht  zuletzt  mit  der  schon  angesprochenen
Rücklagenentnahme  von  20,89  Mio.  Euro,  begleitet  von  einer
potenziellen  Kreditaufnahme  mit  3,6  Mio.  Euro.  Rücklagen-
entnahme  und  Kreditaufnahme  stellen  zusammen  55,4  %  der
Einnahmen  des  Vermögenshaushalts  dar.  Um  dies  aber  auch
positiv  zu  formulieren:  Den  Ausgaben  des  Vermögenshaushalts
stehen eigene Einnahmen in Höhe von 82,27  % zur Verfügung,
17,73  %  müssten  mit  Zuweisungen  und  Darlehen  finanziert
werden.  
 
Der Schuldendienst für den Gesamthaushalt 2017 beträgt sowohl
für  Zinsausgaben  und  Tilgungsleistungen  insgesamt  359.950
Euro,  die  Schuldendienstleistungen  in  Höhe  von  131.600  Euro
betragen  lediglich  0,27  %  des  gesamten  Haushaltsvolumens.
Dass dies ein äußerst positives Ergebnis ist, können Sie daraus
ersehen,  dass  der  Schuldendienst  in  Einwohner  bei  der  Stadt
Neumarkt  i.d.OPf.  bei  9,15  Euro  und  im  Durchschnitt
vergleichbarer bayerischer Städte bei rund 92 Euro liegt.  
 
Meine sehr verehrten Damen und Herren,  
bevor ich kurz auf die "Vereinigte Wohltätigkeitsstiftung" eingehe,
noch ein paar Worte zum "Bauhof" als optimierten Regiebetrieb:  
 
Im Erfolgsplan des Regiebetriebs Bauhof stehen Umsatzerlösen
und sonstigen Erträgen mit 9,611 Mio. Euro insgesamt 9,59 Mio.
Euro  an  Betriebsausgaben  gegenüber.  Das  sich  hieraus
ergebende  Betriebsergebnis  bzw.  das  in  gleicher  Höhe
existierende  Finanz-  und  Außerordentlich-Ergebnis  mit  21.000
Euro verkürzt sich noch um einen Steuerbetrag von 10.000 Euro,
sodass  letztendlich  ein  Jahresüberschuss  von  11.000  Euro
verbleibt.  
 
  Die  Betriebskosten  selbst  werden  im  Wesentlichen  beherrscht
vom Materialaufwand mit 1.020.000 Euro, dem Personalaufwand
mit  6,64  Mio.  Euro,  Abschreibungen  mit  240.000  Euro  und
sonstigen  betrieblichen  Aufwendungen,  bei  denen  insbesondere
die  Fahrzeugkosten  mit  1,13  Mio.  Euro  hervorstechen.  Bei  den
Umsatzerlösen  (von  9,61  Mio.  Euro)  handelt  es  sich  um  das
städtische Entgelt für die erbrachten Bauhofleistungen.  
 
Der  Investitionsplan  weist  in  Summe  229.313  Euro  aus.  Die
größeren Ausgabenblöcke fallen dabei auf Stromspeicher-Akkus
für die PV-Anlage (23.800 Euro) sowie auf den Verwaltungs- und
EDV-Bereich  (41.600  Euro)  sowie  auf  das  Magazin  und  den
Fuhrpark  mit  zusammen  fast  108.000  Euro,  insbesondere  für
einen Radlader und verschiedene Kleingeräte. Bei der Gärtnerei
gibt  es  viele  Kleingeräte  anzuschaffen  bzw.  zu  erneuern.
Ausgaben hierfür: 29.155 Euro.  
 
Im  Vermögensplan  übersteigt  der  aus  dem  Jahresüberschuss
(11.000  Euro)  und  Abschreibungen  (240.000  Euro)  bestehende
Mittelzufluss  den  Mittelabfluss  (239.313  Euro)  um  21.687  Euro.
Im  Finanzplan  wachsen  bis  zum  Jahr  2020  die  Einnahmen  auf
10.090.000  Euro  und  die  Ausgaben  auf  9.960.000  Euro  an,
sodass auch im Jahr 2020 prognostisch noch flüssige Mittel von
130.000 Euro vorhanden sind.  
 
Nun wieder weg vom Bauhof!
 
Lassen  Sie  mich  nun  kurz  mit  dem  Haushalt  der  "Vereinigten
Wohltätigkeitsstiftung" zum Schluss kommen:  
 
Der Verwaltungshaushalt der Stiftung allgemein ist in Einnahmen
und Ausgaben mit 307.000 Euro ausgeglichen. Er berücksichtigt
Unterhaltsaufwendungen  für  Gebäude  und  den  Stiftungswald
ebenso  wie  kalkulatorische  Kosten  und  auf  der  Einnahmeseite
Einnahmen  aus  Holzverkauf  und  Mieten.  Dem  Vermögens-
haushalt  können  1.500  Euro  zugeführt  werden.  Mit  einer
Rücklagenentnahme  von  11.500  Euro  ist  dann  der
Vermögenshaushalt  auch  in  Einnahmen  und  Ausgaben  mit
14.000 Euro ausgeglichen. Die wesentliche Ausgabeposition mit
10.000 Euro ist die Kredittilgung für das städtische Darlehen zur
Sanierung der Wiltmaisterstraße.  
 
Anders  als  der  allgemeine  Stiftungshaushalt  mit  einem  Gesamt-
volumen  von  321.000  Euro  weist  der  Gesamthaushalt  für  das
Betreute  Wohnen  einen  Betrag  von  451.000  Euro  aus.  Auf  den
Verwaltungshaushalt  entfallen  400.000  Euro,  auf  den
Vermögenshaushalt  51.000  Euro.  Erfasst  sind  insbesondere  die
Mieteinnahmen  für  die  Nutzung  der  Einrichtung  im  Betreuten
Wohnen  mit  211.000  Euro,  aber  auch  Ausgabeansätze  zum
einen für den Gebäudeunterhalt, zum anderen für kalkulatorische 
Kosten,  sodass  unter  Berücksichtigung  von  knapp  47.000  Euro
Zinsausgaben  für  das  städtische  Darlehen  über  ursprünglich        
2 Mio. Euro noch 51.000 Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt
werden können. Das führt dann dazu, dass das soeben benannte
Darlehen mit 40.000 Euro getilgt und der Rücklage ein Betrag von
6.400 Euro zugeführt werden kann.  
 
In  Summe  beläuft  sich  dann  das  Gesamthaushaltsvolumen  für
beide Stiftungsbereiche auf 772.000 Euro.  
 
Meine sehr verehrten Damen und Herren,  
ich beende nun meine Ausführungen mit einem Dank an alle die
bei der Erstellung des Haushalts mitgewirkt haben und verzichte
insoweit auf Namensnennungen. Eine einzige Ausnahme will ich
dennoch  machen  und  insbesondere  Herrn  Raimund  Tischner
hervorheben,  der  sich  das  gesamte  Jahr  hindurch  durch  die
Haushaltszahlen  wühlen  muss  und  diese  Arbeit  natürlich  auch
schon für den nächsten Haushalt wieder gestartet hat. Wenn man
das  fertige  Haushaltsbuch  in  Händen  hält  und  an  jeder
Haushaltsstelle  eine  Zahl  steht,  könnte  man  meinen,  dass  dies
alles ganz einfach ist. Die Wirklichkeit sieht natürlich anders aus,
weil  jede  Zahl  hinterfragt  und  natürlich  manchmal  vielfältigst
errechnet,  recherchiert  und  diskutiert  werden  muss,  daneben
noch  die  Jahresabrechnung  gemacht  wird  und  das  Amt  für
Finanzen weiß Gott noch eine große Anzahl von anderen Dingen 
zu  erledigen  hat.  Herzlichen  Dank  Herr  Tischner  für  die
kompetente und loyale Zuarbeit das ganze Jahr über.
 
Vielen Dank nun auch für Ihre Aufmerksamkeit, so dass ich Sie
bitten darf dem Haushalt 2017 Ihre Zustimmung zu erteilen.  
 
Stadt Neumarkt i.d.OPf., 30.03.2017
Abteilungsleiter II
Josef Graf
Ltd. Verwaltungsdirektor             Es gilt das gesprochene Wort!

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