Flächentausch bringt Umgehung nach vorne

10.8.2015, 11:02 Uhr
Flächentausch bringt Umgehung nach vorne

© Foto: Anton Karg

Die von Bögl in der Gemarkung Wappersdorf angelegte Ausgleichsfläche von rund vier Hektar würde durch die Umgehungsstraße der B 299 zweigeteilt. „Ein Schnitt durch die Fläche wäre schlecht für den Erfolg des Ausgleichskonzeptes“, sagte Bürgermeister Martin Hundsdorfer bei einem Lokaltermin in Hofen. Abgesehen davon sei die Ausgleichsfläche inmitten landwirtschaftlicher Flächen schlecht gewählt. „Sie liegt auch schlecht für die Gemeinde Mühlhausen, sollte die Fläche zwischen Kanal und neuer Bundesstraße wie geplant künftig eventuell gewerblich genutzt werden“, so der Bürgermeister.

Wichtiger Nebeneffekt des Tausches: Die Gemeinde erhält rund 200 laufende Meter Ackerland neben der zukünftigen Umgehung und kann dieses für den eventuell notwendigen Lärmschutz zwischen Bundesstraße und Wappersdorfer Siedlung verwenden.

Die Gemeinde hat deshalb zwischen dem Gewerbegebiet Hofen und der Sulz eine Fläche gekauft und in Abstimmung mit der Firma Bögl und der Unteren Naturschutzbehörde getauscht. Dadurch entstehe eine für den Arten- und Biotopschutz erheblich wertvollere Fläche nördlich des Gewerbegebiets von Hofen, die hier an einen bereits bestehenden Sandmagerrasen mit rund 2,5 Hektar Fläche angrenzt, auf der gegenüberliegenden Seite von der Sulz begrenzt wird und an einer dritten Seite bereits an einem bestehenden Seitengraben anschließt, der nun auch aufgewertet werden kann.

Lebensraum für Tiere

„Der Tausch ist auch gut für die Landwirtschaft, weil der sehr viel fruchtbarere Acker nun der Landwirtschaft wieder zugeführt werden kann, wogegen die weniger ertragreiche Wiesenfläche nun aus der Produktion genommen wird“, sagte Hundsdorfer. Die Umwandlung in eine landwirtschaftliche Fläche erfolgte im Frühjahr, da Amphibien jetzt noch nicht ihre Laichplätze besetzt haben. Im Herbst wird die neue Fläche an der Sulz bei Hofen umgestaltet werden.

Hierfür hat Georg Knipfer vom Landesbund für Vogelschutz für die Gemeinde ein Konzept erarbeitet. Es verbindet zwei wichtige Ziele: Einerseits wird ein vielfältiges Lebensraumangebot für Tiere und Pflanzen angestrebt, andererseits soll die Fläche möglichst einfach und mit landwirtschaftlichem Gerät zu pflegen sein.

Mit der Ausbildung von flach auslaufenden Mulden, Ausmagerungen durch Oberbodenabtrag und Renaturierung des Seitenbachlaufes, zusammen mit einer sparsamen Bepflanzung, wird dies erreicht. Eine zusätzliche Aufwertung soll durch gezieltes Einbringen von Biotopbausteinen, zum Beispiel das Anlegen von größeren Steinhaufen, die Ausbildung von Erdhügeln mit Abbruchkante, sowie die vereinzelte Bepflanzung mit Kiefern erreicht werden.

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