FPÖ-Mehrheit in Neumarkts Partnerstadt Mistelbach

NEUMARKT - Wie in den meisten ländlichen Regionen Österreichs hat auch in Mistelbach, der Partnerstadt von Neumarkt, in beiden Runden der Bundespräsidentenwahl eine Mehrheit für den Kandidaten der rechtspopulistischen FPÖ gestimmt. Und das, obwohl die ÖVP dort bei der Gemeinderatswahl 2015 wiederholt die absolute Mehrheit errungen hatte.

Schon im ersten Wahlgang am 24. April siegte der FPÖ-Bewerber Norbert Hofer mit 36,9 Prozent vor der Unabhängigen Irmgard Griss (18,5) und dem Grünen Alexander Van der Bellen (17,4). Auch in Mistelbach wurden die beiden Kandidaten der Regierungsparteien SPÖ und ÖVP mit 11,3 und 13,3 Prozent abgewatscht. „Das war ein deutlicher Warnschuss für die großen Parteien“, sagt Helmut Jawurek, der Partnerschaftsreferent des Neumarkter Stadtrats.

Lokal spiele die FPÖ in Mistelbach hingegen kaum eine Rolle, so der Partnerschaftsreferent. Aktuell stellen die „Freiheitlichen“ in Mistelbach zwei Gemeinderäte und einen Stadtrat (in österreichischen Stadtgemeinden wählt der Gemeinderat aus seiner Mitte Stadträte mit rein exekutiven Befugnissen). Jawurek: „Ich kenne die Vertreter gar nicht.“

Im zweiten Wahlgang am vergangenen Sonntag holte Hofer 55,6 Prozent, Van der Bellen 44,4. Im gesamten Bezirk (Landkreis) Mistelbach lag Hofers Vorsprung bei rund 25 Prozentpunkten. „Was das gesamtösterreichische Ergebnis außerhalb der größeren Städte widerspiegelt“, konstatiert Helmut Jawurek.

Er hat schon bald Gelegenheit, mit seinen Freunden aus Niederösterreich über das Wahlergebnis zu diskutieren: Zum Altstadtfest am zweiten Juni-Wochenende hat sich eine „Riesen-Delegation“ angekündigt, mit Bürgermeister Alfred Pohl sowie vielen Stadt- und Gemeinderäten. „Auch sind wieder vier Top-Winzer aus Mistelbach mit ihrem sehr guten Wein auf dem Altstadtfest vertreten.“