Frachtschiff kracht ungebremst in Kaimauer

25.4.2017, 15:01 Uhr

Am Montag, 24. April, um 21.30 Uhr, befand sich ein 57-jähriger Schiffsführer mit seinem Schubverband, Schubschiff und Schubleichter, beladen mit ca. 800 Tonnen Holz im Oberwasser der Schleuse Regenburg, im sogenannten Schleusenkanal, auf Talfahrt.

Kurz vor der Einfahrt in die Schleusenkammer fielen nach derzeitigem Ermittlungsstand auf Grund eines technischen Defekts alle Systeme an Bord des Frachtschiffes aus, so dass weder die Ruderanlage, noch das Getriebe des Schiffs eingesetzt werden konnten.
 
Als Notmanöver ließ deshalb die Besatzung die Heck- und Buganker des Verbandes ausrauschen, um das Schiff anzuhalten. Aufgrund der im Schleusenkanal angebrachten Abdichtung (Asphaltierung) des Kanalgrunds griffen die Anker jedoch nicht und das Schiff prallte an die Kaimauer am Nordufer, schrammte dort entlang und rammte schließlich sowohl ein stillliegendes Peil- als auch ein Bereisungsschiff des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) Regensburg. Auf beiden Behördenschiffen waren keine Personen an Bord.

Schiffe stark beschädigt

Beide Schiffe wurden durch den Aufprall erheblich beschädigt. Der Schubverband wurde noch in der Nacht von einem Gutachter untersucht. Derzeit kann der slowakischen Besatzung kein vorwerfbares Verschulden nachgewiesen werden. Verletzt wurde niemand.

Ein Vertreter des WSA Regensburg und ein Havariekommissar waren vor Ort. Der entstandene Gesamtsachschaden dürfte nach ersten Schätzungen im sechsstelligen Euro-Bereich liegen. Die Weiterfahrt des slowakischen Schiffsverbandes wurde unterbunden. Derzeit gibt es keine Verkehrsbehinderung im Schleusenbereich.

 


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