Freche Gstanzln beim Starkbierfest der CSU Postbauer-Heng

17.3.2019, 13:35 Uhr

 "Schmeckt wirklich gut", war von den Freunden der flüssigen Fastenspeise zu hören. Bürgermeister Horst Kratzer begrüßte die Gäste mit dem Trinkspruch: "extra bavarium nulla vita, et si est vita; non est vita" (Außerhalb Bayerns gibt es kein Leben, und wenn, dann nicht dieses.)

Listenkandidat für die Europawahl Stefan Schmid legte ein flammendes Plädoyer für Europa hin. Die Stockhoizmusi aus Berngau und Pölling fremdelte nicht lang und sorgte für Stimmung: "Liegt da Baua newan Bett, is die Baierin zu fett und is an da Sau so goar nix dran, hod a sich mibm Fuadan vertan."

Mit Kittelschürze, Kopftuch, Gummihandschuhen, Staubwedel und Eimer betrat Putzfrau Martina auf die zum Ratssaal umdekorierte Bühne. Im Hintergrund die Alt-Bürgermeister in Öl. Seit 15 Jahren putzt sie und ständig lassen die Räte was rumliegen. Zwischen den Aktendeckeln findet sie Hinweise auf die "Kago-Gruft" für sechs Särge und goldene Inschrift. "Bei mir müsste dann draufstehen: ,Die kehrt nie wieder!‘"

Die Liste auf dem Bürgermeisterplatz mit den "Top ten der Grundstücksbesitzer" war da schon interessanter. "Wackerbaua, Stolln oder Untermederer" war da zu lesen. Alle nicht im Telefonbuch. Was schreibt da der Bürgermeister dazu? "Wenn uns des alles gehören würde, könnten wir das Kago-Schloss fünfmal kaufen."

Da liegt auch noch frischer Briefverkehr rum. Füracker schreibt an den lieben Horst "wennst keine Lust mehr aufs Rathaus in Postbauer-Heng (PH) hast, kommst zu mir ins Heimatmuseum."

Ein Walter Dorr erinnert Kratzer an seine Gleichaltrigkeit mit Nürnbergs OB und bewirbt sich schon einmal als Nachfolger. Schriftstücke von alten Bankvorständen der Raiba (Pröbster) und der Sparkasse (Novotny) liegen rum: "Wollen die eine Privatbank in PH aufmachen?"

Und unter dem Platz der "Obergrünen" Gaby Bayer war schon wieder jede Menge Gummiabrieb. Auf einem Zettel steht: "Ich bin hier falsch, wenn schon Provinz, (…) dann wenigstens Bürgermeister!"

Anmerkung: Natürlich gilt in PH auch das Brief- und Postgeheimnis nur eben nicht für Martina.

Die Stockholzmusi spielte einen Marsch und einen Tusch und das Bauernballett zog stampfend ein. Horst Kratzer, Thomas Härtl, Matthias Marx und Max Fiehl zeigten sich "außer Rand und Band" mit ihren Gstanzln. Nochmal Tusch und unter johlendem Beifall zogen "d Weiberleit" ein.

"Dees Gstanzl singa is in Heng schou dreißg Jaoua nemma gwen – luusts guat zou wos mia aitz singa."

"Die CSU regiert hier scho immer – und mia daden uns wieder bemühen – doch a boa wählen uns jetzt nimma – denen wird da Kratzer zu grün!"

"In Sachen Bio und Bienen – vo da Gaby Bayer hört ma davo vui – da wird doch überall scho g´munklt – dass ‘s aufm Bürgermeistersessl wui!"

"Des Geld is furt auf Dauer – sagt da Bürgermeister in an kurzen Satz – des is da Zaun vom Wackerbauer – am schönen Milchheisl-Platz!"

"Am Boschbauerer Friedhof – sperrns im Winter as Scheißheisl zua –

z´Bawaschbo werns des mangels – Scheißheisl niemals net dua ."

"Und unsern Herrn Pfarrer hab i gfragt – ob er in d gmischte Sauna geht – drauf hat er mir gsagt – die poar Protestanten störn eam net!"

Die veränderte Form des Starkbierfestes kam bei den Gästen sehr gut an. Die Stockhoizmusi spielte die "Amtsgerichtspolka". … das Bier war noch dunkel, die Menschen war´n typisch, die Burschen schneidig, die Dirndl sittsam und die Honoratioren ein bisserl leger. Es war halt noch vieles in Ordnung damals.

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