Fremde aufnehmen ist Christenpflicht

28.11.2014, 10:22 Uhr

"Fremde aufzunehmen gehörte für uns Katholiken schon immer zu den Werken der Barmherzigkeit", sagt der Neumarkter Dekan Distler und hebt hervor, dass sich die katholischen Pfarreien an der Aufnahme und Begleitung von Flüchtlingen auch im Landkreis Neumarkt verstärkt engagieren müssten.

In den kommenden Jahren sei weiterhin mit einem Zustrom von Flüchtlingen zu rechnen, daher  müsste man sich auch im Bereich der katholischen Kirche besser vernetzen und Strukturen schaffen: "Wir können diese wichtige Aufgabe nicht einfach wenigen Wohlfahrtsverbänden oder privaten Initiativen überlassen."

Pfarreien könnten gerade auf dem flachen Land mit Fahrdiensten für Asylbewerber, mit Sprach- und Hausaufgabenhilfen für die Kinder oder mit Möglichkeiten für gemeinnützige Arbeit tätig werden.

"Die Aufnahme von Flüchtlingen ist auch eine Frage der Glaubwürdigkeit", betont der Habsberger Dekan Elmar Spöttle. "Es ist auch für unsere Pfarreien eine Herausforderung, aus christlicher Nächstenliebe Menschen aus fremden Kulturen in unseren Oberpfälzer Dörfern und Städten zu integrieren", hebt er hervor. 

Mit dem Asyl-Gipfel wolle man signalisieren, dass auch die Ehrenamtlichen in den Pfarrgemeinden und katholischen Verbänden für dieses Thema sensibilisiert werden müssten.  

Die Vertreter der Caritas-Kreisstelle und der Pfarrgemeinden sind bei diesem Treffen eingeladen, sich über erste Erfahrungen  bei der Unterstützung von Asylbewerbern auszutauschen, Hilfsmöglichkeiten kennen zu lernen und einen Leitfaden zu entwickeln, wie Pfarreien mit den anstehenden Problemen umgehen können, wenn  vor Ort Flüchtlinge untergebracht werden sollen.

"Es wird sicherlich auch darum gehen, wie die katholischen Pfarreien Wohnraum für Asylbewerber zu Verfügung stellen",  nimmt Dekanatsreferent Christian Schrödl an, der an der Vorbereitung des Asyl-Gipfels maßgeblich beteiligt ist. Er hält es für besonders wichtig, dass alle Teilnehmer den gleichen Informationsstand haben: "Es weiß ja nicht jeder Ehrenamtliche, wer bei den Angelegenheiten der Asylbewerber im Landratsamt wofür zuständig ist oder welche staatlichen Leistungen den Flüchtlingen zustehen."

"Es ist uns besonders wichtig", betont Dekan Distler zum Abschluss, "dass wir zeigen, wie wichtig dieses Thema dem Bistum Eichstätt auch in unserer Region Neumarkt ist." Den 400 Flüchtlingen, die derzeit im Landkreis untergebracht sind, würden im nächsten Jahr wohl weitere 150 folgen.

Distler erklärt abschließend: "Gerade in der Neumarkter Öffentlichkeit erwartet man ein deutliches Engagement der Katholiken in der Aufnahme und Begleitung von Flüchtlingen. Der Asyl-Gipfel soll dazu ein wichtiges Signal sein, dass wir zügig handeln."

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