Freude auf erste Wolfswelpen in Bayern

30.4.2017, 13:33 Uhr
Freude auf erste Wolfswelpen in Bayern

© Foto: privat

Inzwischen gibt es sogar zwei ansässige, bayerische Wolfspaare: im Nationalpark Bayerischer Wald und im Truppenübungsplatz Grafenwöhr. "Es ist wahrscheinlich, dass schon in diesem Jahr mit wölfischem Nachwuchs in Bayern zu rechnen ist", so der LBV-Wolfsexperte Andreas von Lindeiner.

Umso wichtiger sei es, Mythen über den bösen Wolf aus der Welt zu schaffen, den Managementplan weiterzuentwickeln und umzusetzen sowie betroffene Nutztierhalter zu unterstützen.

Wie reagieren?

Nutztierhalter fürchten um ihre Tiere, Jäger sorgen sich um das Wild, und Naturschützer sowie große Teile der Bevölkerung sind fasziniert von der Rückkehr des Wolfs. "Ein wichtiger Bestandteil, um das Zusammenleben von Mensch und Wolf in einer besiedelten Landschaft zu regeln, ist die aktive Unterstützung und Beratung der Nutztierhalter bei gegebenenfalls notwendigen Präventionsmaßnahmen." Im staatlichen Managementplan "Wölfe in Bayern" seien die Leitlinien für den Umgang mit dem Rückkehrer in Bayern festgelegt.

Kein Beutegreifer lässt sich die Chance auf leicht erreichbare Beute entgehen. Unzureichend gesicherte Schaf- oder Rinderweiden können so Auslöser für häufigere Übergriffe werden. "Die Nutztierhalter sind in der Pflicht, ihre Tiere vor Schäden zu schützen", erklärt der Wolfsexperte. Der Herdenschutzhund sei ein bereits vielfach erprobtes Erfolgsmodell, wie seine Einsätze in deutschen Wolfsgebieten, aber auch in anderen "Wolfsländern" zeigten.

Schutzhund ist stärker

"In den seltensten Fällen riskieren Wölfe einen Kampf mit den oft stärkeren Hunden und ziehen weiter", erklärt von Lindeiner. "So schützen sie seit Jahrtausenden nicht nur Schafe, sondern auch Rinder und Pferde vor vier-, aber auch zweibeinigen Räubern." Allerdings hatte der Neumarkter Herdentierhalter Johann Georg Gloßner in den NN vor der Gefährlichkeit besagter Schutzhunde für unbeteiligte Dritte gewarnt; auch seien sie sehr teuer.

Der Wolf besiedelt nach den Erfahrungen aus anderen Bundesländern zunächst die für ihn idealen Gebiete. Diese sind laut LBV im Regelfall eher unproblematische Flächen wie Nationalparks und Truppenübungsplätze.

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