Freystadt baut eine Container-Kita

8.2.2018, 09:28 Uhr
Freystadt baut eine Container-Kita

© Foto: Anne Schöll

Derzeit hält Freystadt 311 Betreuungsplätze in der Gemeinde vor, davon 36 Krippenplätze. Für das kommende Jahr seien 47 über Dreijährige und 17 Krippenkinder angemeldet, für die die Plätze aktuell fehlen. Der größte Bedarf zeichnet sich für Freystadt selbst ab.

Bislang werden schon Freystädter Kinder in Thannhausen und Sulzkirchen betreut. Die Stadt hat nach Lösungen gesucht. An der bestehenden KiTa in der Allersberger Straße sind Erweiterungsmöglichkeiten nicht ausreichend. Der Platz mit dem ehemaligen Raiffeisenlagerhaus Ecke Berchinger/Neumarkter Straße ist nicht optimal.

Deshalb favoritisiert man das Grundstück "In den Schalmaien" am Kiesenhofener Graben hinter dem ehemaligen BayWa-Gelände, auf dem sich derzeit ein Spielplatz befindet. Es ist 4200 Quadratmeter groß und befindet sich im Eigentum der Stadt. Es sei von drei Seiten anfahrbar und so groß, dass ein Streifen mit Parkplätzen angelegt werden könne. Der Spielplatz kann nach der Errichtung des Gebäudes auf das ebenfalls der Stadt gehörenden Grundstücks gegenüber hinter der Waschanlage umgesiedelt werden.

Im Vorfeld hatte Ortssprecher Michael Schmid aus Mörsdorf angeregt, in seinem Dorf eine neue Einrichtung zu bauen. Das sei geprüft worden, erwiderte Geschäftsführer Josef Walter. Zum einen sei das Grundstück in Privateigentum, zum anderen der Standort Mörsdorf unwirtschaftlich, weil der Bedarf in Freystadt ansteht.

Wünsche aus Möning

Auch der Einwand Renate Großhausers, die Kinder im leerstehenden, zum Abriss vorgesehenen Möninger Schulgebäude unterzubringen, stieß auf keine Resonanz. Zum einen müssten die Kinder mit den unterschiedlichen Buchungszeiten aufwändig hin und her transportiert werden, zum anderen ist für den Platz, auf dem das Gebäude bislang noch steht, eine neue Kita bereits in Vorplanung.

Als Containerstandort ist der Platz hinter der Waschanlage geeignet, führte Walter weiter aus. Zur Übernahme der Trägerschaft sagte Dorr, die evangelische Kirchengemeinde Sulzkirchen-Oberndorf habe Interesse bekundet. Pfarrer Tobias Schäfer erklärte: "Wir wurden gefragt, ob wir uns eine Trägerschaft vorstellen können". Man unterhalte bereits in Sulzkirchen eine Kita und könne sich gleiches in Freystadt vorstellen.

Personalengpässe könnten flexibler gelöst werden, denn neues Personal zu bekommen, sei schwierig.

Schäfer sagte: "Der Standort ist gut mit viel Natur, Bachlauf und Bäumen".

Er sei deshalb offen für weitere Verhandlungen. Bürgermeister Alexander Dorr ergänzte, die Kirchengemeinde werde auch die Container-Übergangslösung betreuen.

Zur Trägerschaft gab Dorr noch bekannt: Er habe nachgefragt und die Auskunft erhalten, die katholischen Kirchenstiftungen insgesamt seien von Eichstätt angehalten, keine weiteren zu übernehmen. Hans Gerngroß konstatierte: "Der Bedarf ist nicht ganz überraschend gekommen". Eine Erweiterung im benötigten Ausmaß sei am bisherigen Standort nicht möglich, deshalb befürwortet seine Fraktion diese Lösung. Er schob noch nach, er sei kein Freund von Containern, würde eine andere Unterbringung bevorzugen.

Miete oder Kauf?

Dorr erläuterte, zur Containerlösung gebe es staatliche Zuschüsse, zu Gebäudemaßnahmen hingegen nicht. Robert Hackner fragte nach, ob geprüft worden sei, was günstiger ist: Die Anmietung von Containern oder deren Ankauf und Wiederveräußerung nach Fertigstellung der neuen Kita. "Beide Varianten werden geprüft", so Dorr.

Hans Kerl wollte wissen, ob am neuen Standort Erweiterungen möglich sind. Dorrs Antwort: "Wenn entsprechend geplant wird, schon". Per Beschluss wurde anschließend der Bedarf von drei Gruppen anerkannt, dass wegen der Trägerschaft mit der evangelischen Kirchengemeinde weiter verhandelt wird und dass für die Errichtung von Containern Angebote eingeholt werden.

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