Freystadt: Containerlösung für Kiga kostet über eine Million Euro

27.4.2018, 09:07 Uhr
Freystadt: Containerlösung für Kiga kostet über eine Million Euro

© Foto: Schöll

Bei der Sitzung des Haupt-, Bau-, Umwelt- und Finanzausschuss nannte Bürgermeister Alexander Dorr auf Nachfrage diese Summe. Das schien den Ausschussmitgliedern unakzeptabel hoch. Nun soll geprüft werden, ob andere Lösungen möglich sind.

Zunächst erklärte Dorr, man habe mit der Regierung in den letzten Wochen noch einige Änderungen besprochen. Der Containerkomplex bestehe aus etwa 50 Einzelcontainern die ebenerdig auf gut 900 Quadratmetern platziert werden. Ein Fundament ist nicht nötig, weil sie mit einem Schotterbett als Untergrund auf Blöcken aufgelegt werden. Die Elemente sind drei Meter hoch und haben ein Flachdach. Untergebracht werden zwei Krippengruppen und zwei reguläre Gruppen mit über Dreijährigen.

Dorr sagte, die evangelische Kirchengemeinde Sulzkirchen, die zugesagt hat, die Trägerschaft zu übernehmen, hat die Eltern informiert über diese zusätzliche Betreuungsmöglichkeit. Es liegen bereits so viele Anmeldungen vor, dass beide Krippengruppen und eine Regelgruppe voll sind. Die Erfahrung zeige, dass übers Jahr noch weitere Kinder dazukommen.

Er fügte an, auch die anderen vier Einrichtungen in der Großgemeinde sind voll belegt. In die 1,1 Millionen Euro, so Dorr, sind Kosten für die Grünanlage und Parkplätze von 208 000 Euro enthalten sowie 100 000 Euro für die Ausstattung. Beides könne weiter verwendet werden, wenn der Festbau steht.

Robert Hackner dazu: "Das steht doch in keinem Verhältnis mehr. Wir wissen, Kindertagesstätten sind nicht billig. Wir sollten die Containerlösung zu Gunsten eines schnellen Neubaus fallen lassen. Oder alternativ bestehende, stillgelegte Schulhäuser wie das in Forchheim oder Möning für diese Zeit aktivieren." Dorr widersprach: "Die Containerlösung ist der Einstieg für den Träger."

Er könne sich nicht vorstellen, dass angesichts dieser Summe der Träger nicht bereit ist, eine andere Zwischenlösung zu akzeptieren, entgegnete Hackner. Keiner im Raum habe mit so einer Summe gerechnet. Im Forchheimer Schulhaus hätten zwei Gruppen Platz. Es sei schon einmal als Übergangslösung für Grundschüler hergenommen worden. Wenn man mit der Forchheimer Jugend, die derzeit im alten Schulhaus ihren Raum hat, reden würde, wäre das sicher machbar, und man könnte sich über eine Million Euro sparen. Die Jugend könnte ins Pfarrheim oder ins Sportheim ausweichen.

Stefan Großhauser legte nach: "Man könnte die Million in den neuen Kindergarten investierten zu Gunsten der Kinder und des Personals." Ludwig Schöll forderte eine Besichtigung des leerstehenden Möninger Schulhauses. Die Gruppen aufsplitten und per Container jeweils einem der bestehenden Kindergärten zuzuordnen, war ein anderer Vorschlag.

Dorr konterte: "Ein komplettes Ganzes ist der Charme an der Containerlösung." Alfred Köbler könnte sich vorstellen, die Container anzukaufen und danach im städtischen Betrieb weiterzuverwenden. Kostenpunkt: knapp 1,6 Millionen Euro. Josef Lehmeier brachte noch das Möninger Pfarrheim ins Gespräch. Dorr will nun wegen der eventuellen Unterbringung im Möninger Schulhaus mit der zuständigen Stelle im Landratsamt sprechen.

Auch bat er das Gremium um Zustimmung zur Weiterverfolgung der Planungen, um gegebenenfalls bei der nächsten Stadtratssitzung am 15. Mai doch die Ausschreibungen für die Containerlösung auf den Weg zu bringen, wenn sich die diskutierten Alternativen nicht realisieren lassen. Vorab will er nun mit dem Träger reden.

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