Freystadt: Stadelmannhaus soll zum Archiv werden

10.3.2017, 07:10 Uhr
Freystadt: Stadelmannhaus soll zum Archiv werden

© Foto: Anne Schöll

Im Hof soll ein neuer Flachbau entstehen, in dem Rollregale zur Lagerung von etwa 4500 Aktenordnern eingebaut werden. Zum Haus selbst sagte Bürgermeister Alexander Dorr, ursprünglich habe der Stadtrat beschlossen, dass Wohnraum geschaffen werden solle mit Zuschüssen aus der Städtebauförderung. Das sei gescheitert, weil eine Sanierung für diesen Zweck zu aufwändig geworden wäre.

Dass weitere Archivräume gebraucht werden, sei ebenfalls bekannt. Weil es das älteste Haus auf dem Marktplatz ist, biete sich eine derartige Nutzung an, um es für die Öffentlichkeit zugänglich zu erhalten.

Er erklärte, man habe nun dahingehend erste Pläne erstellen lassen. Demnach könnten im Erdgeschoss ein Büro für die Archivpfleger, ein Ausstellungsraum, Technikräume, eine Teeküche und sanitäre Anlagen, im Obergeschoss ein Besprechnungsraum und Zimmer für verschiedene Nutzungen geschaffen werden. Um alles behindertengerecht zu gestalten, sollte ein Aufzug auf der Hofseite angefügt werden. Zunächst jedoch gehen die Pläne nochmals zum Denkmalamt, um Grundlagen für Detailplanungen zu erhalten.

Sehr niedrige Räume

Lukas Lebherz will an der Wohnnutzung festhalten, um die Innenstadt zu beleben. Hans Gerngroß bestätigt zwar die Notwendigkeit von Wohnraum, weist aber darauf hin, dass das Haus nur über sehr kleine und niedrige Räume verfügt und als Denkmal baulich nicht verändert werden darf. Er will es für die Öffentlichkeit zugänglich halten. Renate Großhauser will, dass wenigstens im Obergeschoss Wohnungen entstehen.

Eine ganz andere Anregung, die Dorr ausdrücklich lobte, hatte Eva Otto-Greiner. Als Pädagogin kann sie sich vorstellen, dass ein Raum kindgerecht und anschaulich mit Geschichtsmaterial eingerichtet wird, in dem Schüler bei Workshops an die Geschichte der Stadt herangeführt werden können. Stefan Großhauser bemängelte, die Nutzung des Hauses selbst habe mit dem Archiv gar nichts zu tun. Mit drei Gegenstimmen wurden schließlich die Weiterplanungen zur Nutzung des Hauses und der Anbau im Hof beschlossen.

Der letzte Abschnitt in der Dorferneuerung Sulzkirchen, der Ausbau des Regenbaches im Innenort, wird Ende April in Angriff genommen. Unter anderem wird die bestehende Betonwand durch eine Natursteinwand ersetzt, die Bachsohle mit Beton befestigt, damit sie leichter zu reinigen ist, weil infolge von wenig Durchfluss zu gewissen Jahreszeiten eine Verschlammung entsteht. Bei der Ausschreibung der Arbeiten sind drei Gebote gekommen zwischen 135 465 und 298 612 Euro. Die Kostenschätzung lag bei 107 000 Euro. Ingenieur Gerhard Petter sagte dazu, es sei eine kostenintensive Maßnahme, weil das fließende Wasser während der Baumaßnahme umgepumpt werden müsse. Den Zuschlag erhielt die Neumarkter Firma Außenanlagen Servidio.

Großer Spielplatz anvisiert

Die Spielplätze im Großgemeindegebiet sollen aufgewertet werden. Bei der Sitzung griff die Verwaltung eine Forderung aus den Bürgerversammlungen auf. Vor allem in Freystadt mit vielen kleinen Spielplätzen müsse was geschehen, so Dorr. Statt viele einzelne, die mit zwei, drei Geräten bestückt sind, sollte ein großer, attraktiver Spielplatz eingerichtet werden. Als mögliches Areal nannte er den Platz an der Bahn nahe dem Kiesenhofer Graben hinter dem Lagerhaus, der zum einen genügend Platz, zum anderen die Gestaltung mit Wasser biete. Eva Otto-Greiner regte an, Schüler der dritten und vierten Klasse zur Ideenfindung mit ins Boot zu holen. Robert Hackner will Vorzeigespielplätze in anderen Gemeinden besichtigen. Beides seien gute Vorschläge, bestätigte Dorr.

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