Freystadts Stadtrat lehnt Windkraft am Kesselberg ab

26.11.2014, 13:44 Uhr

Bei der jüngsten Stadtratsitzung erinnerte Bürgermeister Alexander Dorr daran, dass sich der Stadtrat Ende 2011 noch positiv zum Bau von Windrädern auf diesem Areal geäußert hätte. Seinerzeit galt eine Abstandsregelung von 1000 Meter zur nächstliegenden Wohnbebauung. Der Investor, die Firma SRE, habe daraufhin einen Antrag auf Vorbescheid beim Landratsamt beantragt. Dann sei das Gebiet in den Naturpark Altmühltal aufgenommen und als Tabuzone ausgewiesen worden. Der Antrag auf Vorbescheid wurde abgelehnt.

2013 habe die Stadt einen Vorstoß unternommen, das Gebiet als Prüfzone einstufen zu lassen, was nicht gelang. Inzwischen hat der Investor einen neuerlichen Antrag auf Vorbescheid gestellt. Dazu fordert das Landratsamt eine Stellungnahme der Stadt bis Ende November. Nun sei Höhe mal zehn (H 10) ein Thema geworden. Man wollte die Meinung der Bevölkerung hören und die Stimmung in den Bürgerversammlungen. In Schmellnricht, Höfen und Burggriesbach habe man deutlich den Widerstand gegen die Windräder formuliert, während in Großberghausen mehr Befürworter waren, teilte Dorr mit. Thomas Pietsch fragte nach, ob Berching beteiligt worden sei.

Dorr verlas ein Schreiben aus dem Berchinger Rathaus, aus dem hervorgeht, dass Erasbach, Weidenwang und Rübling näher dran sind, als H 10 vorschreibt und man die Anlagen deshalb ablehnt. Hans Gerngroß ärgert sich: „Wir wollen Energiewende, aber keine Stromtrasse, Windräder, aber keinen Atomstrom”. Er war der Meinung, man solle dem Antrag vorab zustimmen, denn sonst sei es vorbei mit der Windkraft in der Gemeinde.

„Gar nicht erst gefragt“

Als 2013 der Mast für den Digitalfunk auf dem Röschberg aufgestellt worden ist, sei die Gemeinde „gar nicht erst gefragt“ worden, schob er noch nach. Lukas Leberherz wundert sich: „Warum werden wir überhaupt gefragt, wenn das Gebiet eh Tabuzone ist”. Als Windkraftbefürworter ist er der Meinung, man müsse etwas anpacken, was nicht jedem gefällt.

Michael Schmid ist der Ansicht, wenn der Stadtrat schon zweimal zugestimmt habe, sollte er zu seiner Aussage stehen. Windradgegner Rudolf Schiener dagegen fühlt sich der Bürgermeinung verpflichtet. Trassengegner Markus Engelmann stimmte ebenfalls gegen die Windräder und erhofft sich im Gegenzug mehr Zuspruch aus dem südlichen Teil der Gemeinde für seinen Kampf gegen die Stromtrasse.

Renate Großhauser forderte den Stadtrat auf, Rückgrat zu zeigen und ein Zeichen für regenerative Energien zu setzen.

Zum Mörsdorfer Friedhof führte Dorr aus, dass aus den zunächst angedachten zwei Urnenstelen ein Dreierensemble zu machen sei. Die Mittelstele werde mit einem Kreuz versehen und höher, die beiden Begleitsäulen etwas niedriger. Die Straße zum Schwarzachsteg hinter dem Franziskanerkloster sei nur teilweise geteert und das nur aufgeschotterte Straßenstück in schlechtem Zustand. Weil demnächst in der Gemeinde eine andere Straße asphaltiert werde, sei es vernünftig, diese 100 Meter mitmachen zu lassen. Kostenpunkt: 10 000 Euro. Eva Otto-Greiner regte an, vor der scharfen Kurve hinter der Harrer-Halle an der Straße „Am Stadtgraben“ einen Verkehrsspiegel anzubringen.

Ein Hinweis kam, dass auf dem Fußweg zwischen den Anwesen Norys und Klebl Wurzeln die Asphaltdecke heben. In Sulzkirchen werden derzeit die Pflanzmaßnahmen zur Dorferneuerung durchgeführt, informierte Robert Schlirf.

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