Frösche und Kröten sind auf dem Weg zur Laich

22.3.2017, 13:34 Uhr
Frösche und Kröten sind auf dem Weg zur Laich

© Wolfgang Scharnagl

Wenn Amphibien aus der Winterstarre erwacht sind, machen sie sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Vor allem in der Morgen- und Abenddämmerung und in den Nachtstunden überqueren Amphibien dabei scharenweise unsere Straßen. Doch der Weg zur Fortpflanzung endet oft mit dem Tod auf der Straße.

Deshalb sind in diesen Wochen wieder die ehrenamtlich Aktiven des Bund Naturschutz an Straßenrändern unterwegs, bauen Amphibienzäune auf und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite. Im Landkreis Neumarkt haben sie über 2500 Meter Zaun betreut.

Sie werden morgens und abends abgegangen, um die gefundenen Tiere über die Straße zum Laichgewässer zu bringen. Dabei werden jedes Mal  hunderte von Fangeimern kontrolliert. Neu hinzu gekommen ist heuer ein Zaun in Daßwang, der von Klara Grönninger und ihren Helfern betreut wird. Bis jetzt wurden schon über  500 Tiere gezählt.

Dennoch sind weiterhin viele Tiere sehr gefährdet, weil ihre Übergänge nicht bekannt sind. Der Bund Naturschutz bittet deshalb die Bevölkerung um Mitteilung, wenn auf Straßen mehrere tote Tiere entdeckt werden. "Wir begrüßen aber auch jeden, der hier mithelfen will und sich in die Rettung der Frösche und Kröten mit einbringt", so Alfons Greiner vom BN.

Neben dem Autoverkehr bereiten den Amphibienschützern neue Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen des Gifteinsatzes in der konventionellen Landwirtschaft große Sorge. Wie eine Studie der Universität Koblenz-Landau zeigt, kann schon der Einsatz der den Landwirten empfohlenen, üblichen Menge an Fungiziden, Herbiziden und Insektiziden bei Grasfröschen zu einer Sterblichkeitsrate von bis zu 100 Prozent führen!

Die Forscher fanden heraus, dass Frösche die tödlichen Pestizide direkt über die Haut aufnehmen. Damit befinden sich Amphibien nach Auffassung des Bund Naturschutz in einem regelrechten Zangenangriff aus Pkw und Pestiziden. "Nicht zuletzt deswegen setzt sich der Bund Naturschutz für die ökologische Landwirtschaft ein, die ohne Pestizide arbeitet", so Greiner.

Meldungen per Mail an neumarkt@bund-naturschutz.de oder * (0 91 81) 69 85 59.

 

Keine Kommentare