Füracker als Finanzminister vereidigt

22.3.2018, 10:30 Uhr
Füracker als Finanzminister vereidigt

© Peter Kneffel

Seine Nähe und Loyalität zu Markus Söder (wir berichteten ausführlich) war sicher nicht von Nachteil, beileibe aber nicht der einzige Grund für die Berufung Fürackers in den engsten Zirkel der Bayerischen Staatsregierung.

Füracker als Finanzminister vereidigt

© Sven Hoppe/dpa

Füracker galt seit langem als "ministrabel", hatte sich schon während seiner ersten Periode im Landtag in der "Zukunftskommission" einen Namen gemacht, auch Horst Seehofer hat ihm schon im letzten Landtags-Wahlkampf eine große politische Zukunft vorhergesagt. Doch bei der Kabinettsumbildung 2013 hatte es wegen Seehofers Festhalten an alten Köpfen und dem "Regionalproporz" "nur" zum Staatssekretär gereicht — was sich jetzt letztlich als Vorteil herausstellt: Füracker hat sich eingearbeitet in die Materie, kennt das Haus, sein Aufstieg zum Minister ist nun praktisch die logische Fortsetzung seiner Laufbahn. Und der Ministerpräsident traut ihm offensichtlich zu, auch als Minister seinen Mann zu stehen.

Eine große Aufgabe, die Füracker "mit Mut und Demut" angehen will. "Ich habe jetzt viereinhalb Jahre im Finanzministerium mitgearbeitet, habe Minister Söder vertreten, kenne die Themen, die Abläufe und das Personal", zeigte sich Füracker gestern im Gespräch mit unserer Zeitung zuversichtlich.

Er muss sich also nicht lange einarbeiten, Zeit dafür bleibt ohnehin nicht: Schon heute erfolgt die offizielle Amtsübergabe, am Freitag ist dann die erste Kabinettssitzung. Und, verrät Füracker, Söder ist zügiges und korrektes Arbeiten gewohnt, und das erwartet er auch – deshalb will dieses erste Treffen der neuen Ministerriege gut vorbereitet sein. Nichts ändern wird sich laut Füracker auch an dem Wechsel zwischen den beiden Dienstsitzen in München und der Dependance in Nürnberg. Natürlich will er auch in seinem Heimatwahlkreis präsent sein, wenn es die Zeit zulässt. Denn: "Es warten schon große Herausforderungen auf mich. Aber ich weiß, was auf mich zukommt".

Bis 2007 hatte der frühere CSU-Kreisvorsitzende Hans Spitzner aus Parsberg den Landkreis Neumarkt als Staatssekretär im Wirtschaftsministerium im Kabinett vertreten, letzter Minister war der damalige Neumarkter Landrat (und gebürtige Regensburger) Otto Schedl: Er wurde 1957 als Minister für Wirtschaft und Verkehr berufen, wechselte später ins Finanzministerium und war die letzten drei Jahre bis zu seinem Ausscheiden aus dem Landtag 1972 auch stellvertretender Ministerpräsident.

Keine Kommentare