Gedenkstein für die Familie Tilly

18.4.2018, 09:38 Uhr
Gedenkstein für die Familie Tilly

© Foto: Werner Sturm

Der ehemalige Ortsheimatpfleger Kurt Martens hat die Errichtung eines Gedenksteins für die Familie Tilly angeregt. Als Standort dafür hat er den Bereich der Ortseinfahrt südlich der Schule vorgeschlagen. Dort wo heute noch eine kleine mit Blumen geschmückte Steinsäule an die Statue des heiligen Christopherus erinnert, die vor sechs Jahren nächtlichem Vandalismus zum Opfer gefallen ist.

Bürgermeister Johann Lanzhammer (FW) wollte sich bei der Marktratssitzung dem nicht verschließen und sagte: "Wir feiern alle Jahre ein schönes Tillyfest. Deswegen denke ich schon, dass wir da was machen können." Heidi Ehrl (FW) und Werner Seidel (SPD) sahen das genauso.

Albert Braun (CSU) sprach sich dafür aus, dass die Gestaltung des Gedenksteins mit der neuen Ortseingangstafel abgestimmt wird. Diese Tafel wird demnächst aufgestellt. Sie ist aus Kalkstein, zeigt unter anderem das Gemeindewappen und das der österreichischen Partnergemeinde Breitenbrunn am Neusiedlersee.

Nicht mit einem Tilly-Gedenkstein anfreunden konnten sich Anton Auer und Georg Beck (beide CSU). Auer meinte, dass so ein Denkmal auch kritische Texte zum Leben des Feldherren Tilly enthalten müsste. Beck sagte: "In Breitenbrunn gibt es genügend Denkmäler, die an die Familie Tilly erinnern." Letztendlich sprach sich das Gremium mit elf gegen drei Stimmen für den Gedenkstein aus.

Der wird beidseitig beschrieben, zeigt das Tilly-Wappen und zählt die Namen derer von Tilly der Reihe nach auf, beginnend mit Johann Tscherclares Graf von Tilly bis hin zu Gräfin Maria Anna Katharina Tilly-Montfort. Nach einer ersten Kostenschätzung beläuft sich der Gesamtpreis auf rund 10 000 Euro. Der Betrag soll über Spenden finanziert werden. Ein gegebenenfalls vorhandenes Defizit trägt der Markt Breitenbrunn.

Kritik an Schindlers Vergleich

Lanzhammer berichtete über die Bürgerversammlungen. Bei den durchweg gut besuchten Veranstaltungen seien keine größeren Beschwerden geäußert worden. "Deswegen gehe ich davon aus, dass die Bevölkerung mit der Arbeit des Bürgermeisters, des Marktgemeinderates und der Verwaltung größtenteils zufrieden ist." Anregungen und Anträge der Bürger seien aufgenommen und in der Zwischenzeit zum Großteil erledigt worden.

Ausführlich ging Lanzhammer noch einmal auf das Thema Eichenprozessionsspinner ein und verwahrte sich dabei angesichts der in der Gemeinde aufgetretenen Krankheitsfälle mit Nachdruck gegen eine Äußerung von Sigrid Schindler vom Kreisvorstand des Bund Naturschutz. Sie hatte bezüglich einer Eiche auf Landkreisgrund in Langenthonhausen und deren angedachter Fällung öffentlich verlauten lassen: "Wenn mein Hund mal Flöhe hat, lasse ich ihn auch nicht gleich einschläfern." Dazu sagte der Breitenbrunner Bürgermeister: "So einen Vergleich finde ich unangebracht und absolut daneben."

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