Glocken von St. Sebastian in Breitenbrunn rufen zur Messe

14.1.2015, 18:56 Uhr
Glocken von St. Sebastian in Breitenbrunn rufen zur Messe

© F.: Sturm

Der Namenstag des Heiligen Sebastian wird am 20. Januar begangen. In Breitenbrunn ist ihm die Wallfahrtskirche St. Sebastian, erbaut von den Wildensteinern, geweiht. Sie ist seit vielen Jahrhunderten ein Anziehungspunkt für viele Gläubige aus Nah und Fern.

Während der Festwoche läuten ihre Glocken täglich zum Gottesdienst, der immer um 8.15 Uhr beginnt. Außerdem treffen sich die Gläubigen täglich um 16 Uhr zum Rosenkranzgebet. Am kommenden Sonntag wird bei der Nachmittagsandacht um 14 Uhr den Gläubigen die Sebastiansreliquie aufgelegt. Diese wird in einem kleinen Schrein in Form einer Monstranz, aufbewahrt. Die Sebastianswoche endet mit dem Gottesdienst am Samstag, 24. Januar.

Am Montag, 20. Januar, im Anschluss an den Gottesdienst, gibt es gegen 9.30 Uhr im Lehnersaal wieder einen Vortrag im Rahmen der Sebastianswoche.

Auf Einladung des Pfarrgemeinderates kommt dazu Regionaldekan Monsignore Johannes Hofmann aus Neustadt/Donau. Der Geistliche ist den Gläubigen in der Gemeinde Breitenbrunn kein Unbekannter. Aufgewachsen ist er in Mungenhofen, im Schatten des berühmten Kirchturms der Wallfahrtsstätte Eichelberg. Dorthin kehrt er zum Beispiel jedes Jahr zum Dreifaltigkeitssonntag zurück um mit Pfarrer Konrad Weber aus Breitenbrunn und weiteren Priestern den zentralen Gottesdienst zu zelebrieren.

Hofmann hat sich für seinen Vortrag das Thema „Der Sonntag, ein Geschenk des Himmels“ ausgesucht. Heute gewährleistet übrigens in Deutschland das Grundgesetz die Sonntagsruhe, aber die erste staatliche Sonntagsgarantie wurde bereits am 3. März des Jahres 321 nach Christus ausgesprochen. Damals erließ Konstantin der Große für das Römische Reich ein Edikt: „Alle Richter, Stadtleute und Gewerbetreibende sollen am verehrungswürdigen Tag der Sonne ruhen“.

Der Legende nach soll Sebastian Soldat im Heer des Kaisers Carinus gewesen sein. Als dieser stirbt und der Christenverfolger Diokletian sein Nachfolger wird, gerät auch Sebastian in Bedrängnis. Der Kaiser lässt den gläubigen Christen an einen Pfahl binden und mit Pfeilen durchbohren. Doch dieser überlebt.

Sebastian beschuldigt den Kaiser des Verbrechens der Christenverfolgung. Voller Wut darüber, dass der tot geglaubte Sebastian sich ihm nochmals widersetzt, lässt Diokletian ihn mit Keulen zu Tode prügeln. Sebastian stirbt am 20. Januar des Jahres 288. Seinen Leichnam soll die junge Christin Lucina geborgen und ihn an der Via Appia in der Nähe der Apostelkirche bestattet haben.

Gegen die Pest

Heute steht über seinem Grab Sankt Sebastian, eine der sieben frühchristlichen Pilgerkirchen Roms. Die Verehrung des heiligen Sebastian als Pestpatron geht darauf zurück, dass eine Pestepidemie, die die Stadt Rom ergriffen hatte, 680 erlosch, als Reliquien des Heiligen durch die Straßen getragen wurden. Gegen die Pest wurden in früheren Zeiten auch sogenannte Sebastianspfeile getragen. Und es werden am Gedenktag geweihte Brote verteilt. Dazu gab es Wallfahrten und Volkslieder zum Sebastiansfest.

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