Heimtückische Tat treibt die Berchinger um

27.5.2017, 12:00 Uhr
Heimtückische Tat treibt die Berchinger um

© Foto: Michael Müller

Der Mann liegt im Krankenhaus und hat schwerste Verletzungen unter anderem an der Halswirbelsäule erlitten. Das Seil war in Kopfhöhe gespannt und muss ihn direkt am Hals erfasst haben.

"Die Berchinger sind entsetzt", so zweite Bürgermeisterin Gerlinde Delacroix. Auch wenn die Täter "vielleicht das Gefahrenpotenzial nicht erkannt haben – das ist kein Scherz mehr", sagt sie. Das sieht auch die Staatsanwaltschaft so: Inzwischen wird wegen versuchten Mordes ermittelt, nicht wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr oder wegen versuchten Totschlags.

Wegen Mordes oder versuchten Mordes wird ermittelt, wenn mindestens eines der sieben so genannten Mordmerkmale erfüllt ist, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz. Hier sei es das Merkmal der Heimtücke, das die Staatsanwaltschaft als gegeben ansieht – auch angesichts der Schwere der Verletzungen, die das Opfer erlitt.

In Berching heißt es, das Seil stamme von einem der Rettungsringe, die an der Uferpromenade am Kanal angebracht sind. Die Polizei will dazu keine Angaben machen, es heißt lediglich, es habe sich um ein "massives Seil" gehandelt.

Zeugen sind weiter gesucht

Der Radfahrer kam am Samstag, 20. Mai, morgens von der Fußgängerbrücke und radelte Richtung Uferpromenade am östlichen Kanalufer. Dort kollidierte er mit dem gespannten Seil und stürzte schwer.

Seitdem laufen die Ermittlungen. Noch immer werden Zeugen gesucht, die in der Nacht auf Samstag dort unterwegs waren: Sie mögen sich unter * (09 41) 5 06-28 88 melden. Dazu hat auch Bürgermeister Ludwig Eisenreich in der jüngsten Stadtratssitzung noch einmal dringend aufgerufen.

Polizisten seien auch in der Schule in Berching gewesen, sagt Bürgermeisterin Delacroix weiter, und hätten die Schüler informiert: Unter anderem sei es darum gegangen, dass sich auch Zeugen, die ihre Beobachtungen nicht weitergeben, strafbar machen.

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