"Heng West": Baubeginn in wenigen Wochen

15.5.2015, 06:30 Uhr

© Foto: Scheuschner Projekt

„Einen solch großen Widerstand habe ich, ehrlich gesagt, nicht erwartet“, sagt Mathias Scheuschner, Geschäftsführer der Firma Scheuschner Projekt. Der Kemnather plant und entwickelt Bauvorhaben, sucht Investoren und baut auch mit eigenen Architekten und Baufirmen.

Demnächst zum Beispiel eine „Park-Wohnanlage“ am westlichen Ortsrand von Heng. Hier, an der Straße „Am Schwall“, direkt an der Hochspannungsleitung, klafft zwischen Altenheim und Finkenweg eine große unbebaute Lücke mit Feldern und Äckern. Auf zwei dieser Grundstücke, die im Besitz von Privatleuten sind, wollte Scheuschner eine Wohnanlage mit rund 50 Wohnungen errichten.

Ein Plan, den auch Bürgermeister Horst Kratzer unterstützenswert fand. Ist doch die Nachfrage nach Wohnraum auch im Markt Postbauer-Heng enorm, das Angebot derzeit aber eher gering.

Plan wurde überarbeitet

Nach Bekanntwerden des Projekts liefen einige Anlieger jedoch Sturm (wir berichteten mehrfach). Zum einen kritisierten sie den Baukörper der Anlage, die Häuser seien zu hoch und die Bebauung zu dicht. Zum anderen die Begleitumstände wie Lärmbelastung und Verkehrszunahme auf der sowieso schon viel befahrenen Nord-Süd-Achse in Richtung Centrum.

Auch befürchteten Nachbarn durch die Wohnanlage eine Wertminderung ihrer Häuser und Grundstücke. „Dafür sehe ich aber keinen vernünftigen Grund“, wundert sich Mathias Scheuschner. Dennoch reagierte er auf die Kritik und legte dem Marktrat im Januar einen neuen Plan vor.

So wird es statt ursprünglich vier nur noch drei Häuser mit insgesamt 24 Wohneinheiten geben. „Zwei sind bereits verkauft“, sagt Scheuschner. „Haus 1 an eine Familienstiftung, Haus 3 an eine Anlegergemeinschaft.“

Auch sei ein Geschoss herausgenommen worden, in Puncto Höhe liege man jetzt einen Meter unterhalb des Seniorenheims. Die Häuser seien nun nur noch 2,5-geschossig: je drei Parteien im Erdgeschoss und im ersten Stock; zwei weitere unterm Pultdach, beide haben große Dachterrassen. Allesamt Zwei- oder Drei-Zimmer-Wohnungen.

Vom „Am Schwall“ ist das Baugebiet durch einen 25 Meter breiten Grünstreifen (mit der Stromleitung) getrennt, dann kommen erst Parkplätze. Der südliche Teil und auch der westliche zum Radweg hin bleiben zunächst unbebaut, zu einem späteren Zeitpunkt sollen hier Doppelhäuser und Zweifamilienhäuser entstehen.

Komfort für „gute Mischung“

Scheuschner legt großen Wert darauf klarzustellen, dass hier keine „Nullachtfuffzehn-Wohnanlage“ entstehe. Nicht nur auf die hochwertige Ausstattung weist er hin, die gesamte Anlage sei auch behindertengerecht nach DIN 18040. „Hier sollen Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen, aber auch junge Familien leben können, gut gemischt eben“, so seine Vision. „Eine Gettoisierung braucht keiner zu befürchten.“

Im Januar billigte der Marktrat den überarbeiteten Plan mit 11:7 Stimmen. Er wurde auch erneut ausgelegt: „Es kamen keine neuen Einwände, nur die bereits bekannten“, sagt der Antragsteller. Im April gab die Gemeinde nach langen Diskussionen in der Vorwoche grünes Licht für den Bebauungsplan „Heng West“, mit 11:5 Stimmen.

Der Bauantrag wurde an die zuständige Baurechtsbehörde, das Landratsamt, weitergeleitet. Mathias Scheuschner rechnet damit, „dass wir den nächsten zwei bis drei Wochen Baurecht bekommen. Dann können wir im Juli anfangen“.

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