Hindernisse auf dem Weg zur Kago-Schloss-Klinik
11.4.2017, 16:25 Uhr
Der Tag der offenen Tür war aus Sicht des Eigentümers Sveta Todorovic sicherlich ein großer Erfolg. Der Trubel lockte nicht nur tausende Besucher an, die einen Blick hinter die glanzvolle Fassade werfen wollten, sondern auch überregionale Medien und bot ihm so die große Bühne, seine Ideen zur Zukunft auszubreiten.
Der entfernt an ein Loire-Schloss erinnernde Hauptkomplex soll die Verwaltung, Arztbüros und den Empfangsbereich der angedachten Krebsklinik beherbergen; für die Behandlung der Patienten sei ein Neubau mit rund 200 Betten neben dem Kago-Schloss geplant, erläuterte er der Nachrichtenagentur dpa.
"In meiner Zeit als Bürgermeister habe ich schon einige Pläne für das Kago-Schloss gesehen", sagt Rathaus-Chef Horst Kratzer. So waren auch schon eine Seniorenresidenz oder eine Nobelherberge im Gespräch.
Grundsätzlich ist an dieser Stelle viel möglich. Schließlich lag das 8,2 Hektar große Grundstück ursprünglich außerhalb des Bebauungsplans der Gemeinde. Aber um den damals größten Unternehmer des Marktes, Karl-Heinz Kago, nicht zu verärgern, wurde das Grünland 2006 umgewidmet in ein "Sondergebiet Parkanlage mit Kleintieranlage und Gebäude".
Diese Festlegung gilt noch immer; sie legt genau fest, was dort gebaut werden darf. "Die Möglichkeiten sind zu 95 Prozent ausgeschöpft", sagt Bürgermeister Kratzer, der bisher auch nichts genaueres über die angedachte Klinik weiß.
Dabei kann der Bebauungsplan auch geändert werden.So wie es der Marktrat im April 2016 eingeleitet hatte, um dem Hotel-Projekt der Schlosszeit GmbH den Weg zu ebnen. Allerdings wurde das Verfahren wieder gestoppt, nachdem der Kapitalgesellschaft das notwendige Geld fehlte.
Damals hatte der Marktrat der Änderung erst nach lebhafter Diskussion zugestimmt, die sich um zwei Punkte drehte. Erstens soll dort kein dauerhaftes Wohnen möglich sein. Zweitens behält der Marktrat die Planungshoheit über das Gelände.
Beides wäre auch Voraussetzung für ein neues Verfahren, meint Kratzer. Doch bis es dazu kommen könnte, müsse dem Marktgemeinderat zunächst einmal ein schlüssiges Konzept vorliegen.
Bisher gehören Todorovic nur das Schloss und der Teich. Den Park und den ehemaligen Tiergarten muss er zur Umsetzung seiner Klinikpläne noch erwerben. Doch der Schlossbesitzer ist Optimist. Gegenüber dpa zeigte er sich zuversichtlich, die Privatklinik bereits in zwei Jahren eröffnen zu können.
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