Hubert Aiwanger zu Gast in Freystadt

6.11.2016, 12:32 Uhr

„Eine besondere Verstimmung rufe derzeit die Nachricht aus München hervor, dass wir im Landesentwicklungsprogramm nicht berücksichtig werden, obwohl wir nach wie vor deutlich unter den Landesdurchschnittswerten bei der Steuer- und Umlagekraft liegen“ berichtete Müller von den bisherigen Beratungen des Neumarkter Kreistages.

Da der Landkreis Neumarkt zu den großen und eher dünnbesiedelten Flächenlandkreisen des Freistaates Bayerns zähle und schon aufgrund der folglich höheren Infrastrukturkosten diese Region unbedingt zu den „Räumen mit besonderem Handlungsbedarf“ gestuft werden müsse, trug man diese Aufforderung an die anwesenden Abgeordneten des bayerischen Landtages heran.

Hier liege der Ball allerdings im wesentlichem beim bayerischen Heimatministerium, gab Hubert Aiwanger zu verstehen, und verwies gleichzeitig darauf, dass „dessen Entstehung übrigens einzig und allein den jahrelangen Forderungen der Freien Wähler geschuldet“ sei.

Da es sich um eine Fortschreibung des Landesentwicklungsprogrammes handele versicherten die Abgeordneten ihre Einflussmöglichkeiten im bayerischen Landtag geltend zu machen.

Ein weiteres Anliegen für die Neumarkter Landkreisbewohner sei die durch das bayerische Heimatministerium zugesicherte Abstandsreglung der neuzubauenden Stromleitungen sowie deren in den nächsten Jahren geplante Hochrüstung.

Gemäß dem Landesentwicklungsprogramm sollen Hauptwohnorte wie zum Beispiel Postbauer-Heng „umfahren“ werden. Hier gelte es, den Heimatminister stets an seine Zusicherung zu erinnern und auf die Einhaltung zu pochen. Nachdem die Gleichstromtrasse den Landkreis Neumarkt „glücklicherweise“ verschone, belaste jetzt die geplante Erdtrasse im erheblichen Maße die mittlere Oberpfalz.

Leider diene diese Stromversorgung nicht in erster Linie zur Versorgungssicherung des Freistaates, sondern einem europäischen Energiemarkt mit unbegrenzten Austauschkapazitäten, sagte Aiwanger. Schlussendlich müssten Steuerzahler und Stromkunde dafür „künftig sehr tief in die Tasche greifen“. Dies werde man von Seiten der Freien Wähler nicht akzeptieren. „Wir wollen und müssen unsere Bürger vor dieser globalisierten Hochpreispolitik schützen“, so Aiwanger.

„Ziel der bayerischen Politik vor Ort ist eine gemeinsame Entwicklungspolitik von Stadt und Land, die sich nicht gegeneinander ausspiele“, so Landrat Armin Kroder, der als Vorsitzender der Metropolregion Nürnberg berichtete.

Viele Stadtverantwortliche in wüssten bereits heute nicht mehr, wie der Zuzug in urbane, wirtschaftlich starke Regionen sowie das Plus an Verkehr bewältigt werden solle. Eine „ungute Entwicklung“, so Kroder, da dies die Wohnraumpreise in den Städten erheblich überteuere, währenddessen auf dem Land die Häuser leer stünden. Hier müsse mit aller Macht endlich gegengesteuert werden um die Wohnqualität auf dem Land durch Stärkung der kleinen Kommunen und damit der Daseinsvorsorge vor Ort zu erhalten.

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