Immer mehr Leerstände in Freystadt

12.7.2014, 06:00 Uhr
Immer mehr Leerstände in Freystadt

© Schöll

Insgesamt werden dafür 44 000 Euro investiert, wozu die Stadt 60 Prozent Fördergelder erhält, erklärte Bürgermeister Alexander Dorr. Es gelte ein Leitbild zu entwerfen, wie die Stadtentwicklung in Zukunft aussehen soll. „Der nächste Schritt wird eine Ideenwerkstatt sein, in der fachliche Detailfragen erläutert werden“, sagte Dorr und nannte den Freitag, 25. Juli, um 19 Uhr im Schulungsraum des Freystädter Feuerwehrhauses. Eingeladen sind alle interessierten Bürger.

Reinhard Hutzelmann vom beauftragten Planungsbüro GeoPlan ging kurz auf diesen „Fahrplan für die nächsten 15 Jahre“ ein und betonte, die Abfolge könne jederzeit aktualisiert werden. „Wir haben seither auch schon an der Stadtentwicklung gearbeitet”, betonte Hans Gerngroß. „Wichtig ist jetzt das Bündeln der gesamten Aspekte zum umfassenden Handeln.“ Hutzelmann stellte dazu fest, frühere Bemühungen hätten einen positiven Verlauf gezeigt. Etliches sei angepackt worden. Zuvor hatte er aus seinem Untersuchungsbereich, der Demografie, Wirtschaft, Beschäftigung, Tourismus, Einzelhandel und Innenstadt umfasst, berichtet.

Nahversorgung im Zentrum?

Man habe festgestellt, dass in jedem zehnten Haus in der Stadt die Bewohner über 70 Jahre alt sind. Leerstände seien eine Folge und Sanierungsstau, denen entgegen gewirkt werden muss. Die Nahversorgung der Innenstadt müsse neu entwickelt werden, nachdem sich diese im Gewerbegebiet Süd konzentriert habe. Eva Otto-Greiner fragte nach, wie Privatleute an Gelder kommen. Hutzelmann: Es entscheide sich je nach Fall, welche Förderung in Anspruch genommen werden kann. Stadtplanerin Susanne Moser-Knoll vom beauftragten Planungsbüro Moser + Ziegelbauer stellte den städtebaulichen Teil des Konzepts vor. In der Altstadt sei viel Wohnbereich da, teilweise denkmalgeschützt, Nebennutzungen (Scheunen, Garagen) und Leerstände. Positiv sieht sie unter anderem im Bereich Marktplatz, Schwall- und Kirchengasse den geschlossenen Gebäudecharakter, gute Fußwegverbindungen, den Grüngürtel im Westen. Negativ seien die leerstehenden, teilweise sanierungsbedürftigen Gebäude, den gestaltungsbedürftigen Raum um die Wallfahrtskirche oder „gschlamperten“ Bereiche in Stadtnähe.

Wie geht es weiter: Der Analyse folgt nun die Ideenwerkstatt, Konzepterstellung und eine Ergebniswerkstatt, damit das Gesamtwerk bis Jahresende abgeschlossen werden kann. Dorr informierte das Gremium über das neue Förderprogramm „Ländliches Kernwegenetz“, aus denen es für die zehn Gemeinden des Aktionsbündnisses Oberpfalz-Mittelfranken 1,5 Millionen Euro gibt. Grund sei der Strukturwandel und technische Fortschritt in der Landwirtschaft, für den die teilweise über 30 Jahre alten Flurstraßen nicht mehr geeignet seien und die vermehrte Nutzung für Freizeit und Tourismus. Definition eines Kernweges: 5,5 Meter Ausbaubreite, von denen mindestens 3,5 Meter asphaltiert, zwei Meter schotterbefestigt sein müssen, ausgelegt auf 40 Tonnen Belastungsgewicht. Ausbaukosten je Kilometer: 250 000 Euro, Zuschuss: 80 Prozent, wobei noch zu klären ist, wer die verbleibenden 20 Prozent trägt.

Ziel sei die Schaffung einer Netzstruktur, nicht aber die Erschließung von Feldern. „Gefördert werden alle Wege, die älter als 25 Jahre sind“, so Dorr. In einem Arbeitskreis seien bereits Vorschläge erarbeitet worden, aus denen ein vorläufiges Konzept erstellt worden ist. Zunächst werden die Jagdgenossen eingebunden, um den Plan im Detail zu diskutieren. Als Termin nannte er Montag, 21. Juli, um 19 Uhr im Sitzungssaal in der Knabenschule.

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