In vier Gemeinden im Landkreis ist die Bahn zu laut

24.4.2015, 17:50 Uhr
In vier Gemeinden im Landkreis ist die Bahn zu laut

© Foto: Fritz Etzold

Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) erstellt seit Anfang des Jahres bundesweit einen Lärmaktionsplan für die Haupteisenbahnstrecken (über 30 000 Züge pro Jahr) außerhalb von Ballungsräumen. Hintergrund sind EU-Vorgaben, die Richtlinien für den Umgebungslärm festlegen.

Auf Grund der Untersuchungen werden dann so genannte Lärmkarten erstellt. Aus den bisher aufgenommenen Daten gehe nun hervor dass es sich bei vier Gemeinden im Landkreis um „Brennpunkte“ in Bezug auf den Eisenbahnlärm handele. Dies sind: Parsberg, Postbauer-Heng, Sengenthal und Seubersdorf.

In Postbauer sind laut der vorliegenden Zahl 250 Bürger von einer Lärmbelastung über 70 Dezibel tagsüber, und 550 Bürger von einer nächtlichen Belastung über 60 Dezibel betroffen. In Seubersdorf sind es (bei gleichen Lautstärkenangaben) tagsüber 190, nachts 380 Betroffene; bei Sengenthal stehen die Zahlen 50 (tagsüber) und 140 Bürger (nachts). Und in Parsberg sind es 190 tagsüber und in den späteren Stunden des Tages 410 Anwohner.

Der bundesweiten Lärmaktionsplan soll bis Mitte 2016 fertig gestellt sein. Jetzt sollen aber auch die Bürger beteiligt werden und an dem Plan mitwirken. Dies ist auf einer Homepage möglich: www.laermaktionsplanung-schiene.de. Dort heißt es: „Im Beteiligungsprozess der Lärmaktionsplanung bekommen Sie die Möglichkeit, sich zu Ihrer persönlichen Lärmsituation zu äußern. Wenn Sie sich angemeldet haben, können Sie einzelne Orte angeben, an denen Sie sich durch Schienenlärm an Haupteisenbahnstrecken belästigt und gestört fühlen.“

Die Seite schraubt aber auch gleich die Erwartungshaltung herunter: Es sei nicht möglich, dass Maßnahmen zur Lärmreduzierung, die von Bürgern vorgeschlagen werden, im Detail berücksichtigt werden. Es gehe viel mehr um eine Bestandsaufnahme. Auch Organisationen, Vereinigungen und Initiativen sollen zu Wort kommen. Eine Teilnahme an dieser ersten Phase der Öffentlichkeitsbeteiligung — eine zweite soll folgen — ist bis zum Sonntag, 31. Mai, möglich.

Alle fünf Jahre

Die bundesweite Lärmaktionsplanung außerhalb der Ballungsräume umfasst insgesamt etwa 13 400 Kilometer Schienenstrecke und betrifft rund 3500 Kommunen sowie gut vier Millionen Bürger. Der Prozess werde in einem Zyklus von fünf Jahren durchgeführt, teilt das Eisenbahn-Bundesamt mit.

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