Junge Neumarkterinnen begeistern sich für Männerjobs

26.5.2018, 11:26 Uhr
Junge Neumarkterinnen begeistern sich für Männerjobs

© Foto: Peter Roggenthin

Kunstvoll bemalte Kunststoffbretter mit großen, sehr gut lesbaren Digitalanzeigen säumen die Fensterwände im Besprechungssaal der Neumarkter Firma Europoles.

Gebaut wurden die Uhren, die neben der Uhrzeit unter anderem auch das Datum und die Raumtemperatur anzeigen, von 16 Mädchen und jungen Frauen, die aus ganz Bayern stammen und in Neumarkt auf Einladung des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft (bbw) eine Woche lang unter fachkundiger Anleitung technisch zeichen, fräsen, löten und bohren durften.

Fern von daheim wurden sie in Berufsfelder wie Elektronikerin für Anlagentechnik, Technische Systemplanerin, Industriemechanikerin oder Informations-Kauffrau eingewiesen – von Auszubildenden, die teilweise nicht viel älter als die "Teilzeit-Praktikantinnen" sind.

Bilderschau präsentiert

Die Mädchen stellen ihr Ausbildungs-Camp und die beiden dahinter stehenden Firmen sowie die Ideengeber und Sponsoren selbst vor und präsentieren in einer spannenden Bilderschau, was sie in der zurückliegenden Woche gemacht haben — von der Arbeit am CAD-Programm zum Entwurf der "Meisterstücke", also der Digitaluhren, bis zum Umgang mit Standbohrmaschine und Lötstation. "Um im internationalen Wettbewerb weiterhin einen Spitzenplatz einzunehmen, brauchen die bayerischen Unternehmen auch in Zukunft hochqualifizierte Nachwuchskräfte", sagt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Arbeitgeberverbände.

Neumarkts Bürgermeister Albert Löhner, der seinerzeit noch als Landrat die Anfänge der Technik-Camps miterlebte, brach eine Lanze für den Einsatz von Frauen in beruflichen "Männerdomänen" – dies habe etwas mit Befreiung von antiquiertem Rollendenken zu tun – zum Wohl der Arbeitswelt und der Gesellschaft.

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