Junut 2017: Noch mehr "Verrückte" am Jurasteig

7.4.2017, 14:00 Uhr
Junut 2017: Noch mehr

© Börner

Der Junut hat sich zum festen Bestandteil der Ultralaufszene entwickelt und dabei schon Kultstatus erreicht. Der Beweis: Die Zahl der "Verrückten", die sich dieser unglaublichen Herausforderung stellen wollen, hat sich auch bei der sechsten Austragung nochmals erhöht.

Besonders erfreulich ist, dass auch immer mehr Teilnehmer aus der Region antreten. Insgesamt haben sich in diesem Jahr aktuell 134 Läufer aus acht Nationen angemeldet. Auch wenn erfahrungsgemäß noch einige Absagen zu erwarten sind, werden damit heute so viele wie noch nie an der Startlinie in Dietfurt stehen.

Sie haben dann etwas mehr als zwei Tage – maximal 54 Stunden – Zeit, den kompletten Jurasteig mit einer Länge von 239 Kilometern und einem Höhenunterschied von kumuliert 7500 Metern zu bewältigen.

Dazu muss man wissen: Normalerweise wird der Rundkurs in zwölf Tagesetappen erwandert. 2016 gab es bei den Männern einen Doppelsieg. Georg Kunzfeld und Tobias Krumm erreichten nach 35:12 Stunden gemeinsam das Ziel. Schnellste Frau war Nicole Kresse nach 40:55 Stunden.

"Boot-Shuttle" über Donau

Die Teilnehmerzahl erfordert eine ausgeklügelte Logistik durch das Orga-Team um Margot und Gerhard Börner aus Schwabach. Die Läufer werden entlang der Strecke an zwölf Versorgungspunkten betreut. Diese Aufgabe übernehmen viele freiwillige Helfer aus der Familie und dem Umfeld der Organisatoren, aber auch der Teilnehmer. Sie können auf die Unterstützung vieler örtlicher Vereine und Feuerwehren, Gastronomen und Kommunen zählen.

Am Start- und Zielort Dietfurt geht es heute um 9 Uhr gegen den Uhrzeigersinn los. Über Riedenburg und Kelheim erreichen die Läufer Matting, wo die Freiwillige Feuerwehr sie mit einem Rettungsboot über die Donau schippert. Nächste Station ist das Naturfreundehaus in Schönhofen, bevor es in die Klosterwirtschaft nach Pielenhofen weitergeht.

Im Sportheim des SV Schmidmühlen haben die Teilnehmer dann etwa 138,5 km in den Beinen. Bei denen, die sich während der Nacht verlaufen haben, können das schon auch ein paar Kilometer mehr sein. Wer einen ausreichenden Zeitpuffer herausgelaufen hat, kann hier auch kurz schlafen.

Spätestens samstags um 16 Uhr muss Schmidmühlen aber wieder verlassen sein, sonst droht die Disqualifizierung. Der Kastler Forsthof ist die neunte Versorgungsstelle des Junut. Hier gibt es dann auch eine "Kurzdistanz-Wertung".

Die Langdistanzler machen sich auf den Weg auf den Habsberg zum dortigen Diözesanjugendhaus.

Danach kommt der von vielen gefürchtete Abschnitt: In der zweiten Nacht ohne Schlaf geht es weitere 22 Kilometer zum Sportheim des 1. FC Deining.

Deining ist bereit

Hier steht die bewährte Mannschaft um Jugendleiter Franz Xaver Meier von Samstag, 17.30 Uhr, bis Sonntag, 8 Uhr, bereit. Ab der Felsenschänke in Holnstein sind es noch schlappe 15,6 Kilometer bis zum Ziel in Dietfurt.

Wer dort ankommt, hat mehr als fünfeinhalb Marathons am Stück hinter sich gebracht. Aber auch diejenigen, die nicht die volle Distanz bewältigen konnten, nehmen den Geist des Junut, der Region und ihrer Menschen in ihren Erinnerungen mit nach Hause – und viele kommen wieder.

Alle Info zum Junut 2017 gibt es auf der Homepage des Veranstalters.

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