Kaiser Fu-Gao-Di hielt erstmals Hof in Dietfurt

10.1.2016, 18:05 Uhr
Kaiser Fu-Gao-Di hielt erstmals Hof in Dietfurt

© Fotos: Werner Sturm

Am Eingang des mit rot-gelben Bändern farbenprächtig geschmückten Kaisersaals standen hübsche Hofdamen und servierten jedem Gast exquisiten Eierlikör.

Schon zu Beginn des Spektakels drängten sich die Besucher dicht an dicht auf der Tanzfläche zur fetzigen Musik von der Gruppe „D’Soundhäcksler“. Die Mädels der Hip-Hop-Tanzgruppe „Chimichangas“ aus Töging schwangen ihre hübschen Beine in die Luft, dass es eine wahre Freude war.

Obermandarine Ca-Ro-Lin, im richtigen Leben Dietfurter Bürgermeisterin, begrüßte alle Gäste, die zu dem epochalen Ereignis angereist waren. So machten zum Beispiel die chinesische Konsulin für Politik und Presse, Xiaoting Xue vom Konsulat in München, die Leiterin des Konfuzius-Instituts München, Wei Kang, und der Vertreter der Lao-Shan-Union, Xiaofei Sui, dem neuen Herrscher ihre Aufwartung.

Der sozusagen Kaiser Ku-Houang-Di, Bruder der neu getauften Majestät, schaute nach dem Rechten und aus der fernen Kreishauptstadt war Landrat Wi-Gai angereist. Ob er sich wohl in einer Sänfte nach Dietfurt hat tragen lassen? Ca-Ro-Lin versprach jedenfalls „wir werden heut Fui Gau-Di haben“. Und sie stellte fest: „Wir freuen uns, dass wir in Dietfurt neben dem bayerischen Löwen den chinesischen Drachen haben.“

Pünktlich um vier Uhr am frühen Sonntagmorgen – so spät war es in der chinesischen Partnerstadt Nanjing – und exakt um 21 Uhr Ortszeit erschallte ein kräftiges, dreifaches „Kille wau“. Mächtiger Donner hallte durch den Kaisertempel. Da erschrak sogar der furchterregende Drachen, der das Kommen des Kaisers ankündigte.

Zeremonienmeister Kai-Ze-Mei rief in den Saal: „Alle Augen dieser Welt sind jetzt auf Bayerisch-China eingestellt. Es raucht, es kracht, die Funken spritzen, gleich sieht man unseren Kaiser sitzen.“ Bevor es soweit war, betrat Kaiser-Ahne Fa-Da-Lang die Bühne. Mit tiefer Stimme beschwor er die Regenten der vergangenen zehn Dynastien, sie mögen wohlwollend auf Fu-Gao-Di herabblicken.

Kaiser Fu-Gao-Di hielt erstmals Hof in Dietfurt

Der ehrwürdige Anblick aller Bayerisch-China-Kaiser leuchtete von Bildern an den Wänden auf die Besucher herab, etwa von Ma-Ler-Gie, Booda-Washy, Ko-Houang-Di oder der bisher einzigen Regentin Ria-Ria-Lin-Cia. Vielstimmig wurde die bayerisch-chinesische Nationalhymne angestimmt: „Chinesen aus ganz Bayern, wir wollen immer feiern.“

Goldregen fiel vom Himmel, lodernde Flammen tauchten den Drachenthron in geheimnisvolles Licht, der Vorhang öffnete sich und nach den Hofdamen betrat der Herrscher das Podium und nahm Platz inmitten seines Hofstaates.

Festlich verziertes Gewand

In goldenem, festlich verziertem Gewand mit roter Kopfbedeckung und dem Anlass entsprechender Würde teilte er mit: „Mein liebes Volk von Bayerisch-China, ich bin getauft, ist das nicht prima.“ Am 11.11. wurde Fu-Gao-Di gesalbt, jetzt ist er getauft, am Unsinnigen Donnerstag wird er gekrönt. Zu diesem Festakt lud der Kaiser sein Volk gleich einmal ein. Danach huldigten ihm, zu seiner großen Freude, viele wunderschöne Tänzerinnen. Da waren die Mädchen der Kaisergarde, die mit ihren großen, roten Fächern für Aufsehen sorgten. Die bezaubernden jungen Frauen der Min-Tanzgruppe begeisterten mit chinesischen Volkstänzen. Schließlich gab es noch viel Jubel für die beiden Löwentänzer aus der chinesischen Wuyan-Schule.

Nach soviel Spektakel hatte Fu- Gao-Di ordentlich Durst. Er ließ sich eine Maß Gerstensaft reichen, um sie in wenigen Zügen zu leeren. Die Stimmung war blendend und erreichte noch einen weiteren Höhepunkt: Die Weiß-Blauen Siebentäler Musikanten stimmten das neue Kaiserlied an, das Stefan Röll und Stephan Graf getextet haben: „Fu-Gao-Di lebe hoch, unser Kaiser für die narrischen Dooch. Fu-Gao-Di bring uns Glück, heute gibt es kein Zurück.“

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