Chinesenfasching: Kaiser Fu-Gao-Di sucht das Supertalent

22.2.2017, 16:00 Uhr
Chinesenfasching: Kaiser Fu-Gao-Di sucht das Supertalent

© Foto: privat

Auch in diesem Jahr haben sich wieder hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft und auch aus China angekündigt. Der Dietfurter Chinesenfasching, bei dem sich das Städtchen Dietfurt an der Altmühl jedes Jahr am Unsinnigen Donnerstag von den frühen Morgenstunden bis in die Nacht hinein in ein buntes "Bayrisch-China-Reich" verwandelt, spielt auf eine alte Anekdote an: Der Bischof von Eichstätt schickte einst seinen Kämmerer nach Dietfurt, damit er dort nach dem Rechten sehe und die Steuern eintreibe. Die Dietfurter ließen ihn nicht durch die Stadttore – und der Kämmerer berichtete dem Bischof verärgert, die Dietfurter verschanzten sich "wie die Chinesen hinter ihrer Mauer".

Bereits ab 13 Uhr stimmt DJ Mike Checkoff von der monumentalen Stufenbühne am Rathaus die Zuschauer ein. Ab 14 Uhr huldigen dann zum zweiten Mal viele bayrisch-chinesische Gruppen dem Kaiser Fu-Gao-Di. Dieses Jahr steht ganz im Zeichen der Talente der bayrischen Chinesen. Um diese zu suchen, ist der kaiserliche Talentscout Fa-Da-Lang ausgesandt worden. Ganz in diesem Sinne beschäftigen sich viele Gruppen mit dem Thema, denn die bayrischen Chinesen, aber auch Besucher aus anderen Ländern, halten mit ihren Talenten nicht hinterm Berg. Und der Kaiser wird in seinem zweiten "Amtsjahr" wieder von seinem Drachen durch die Chinametropole geführt.

Nach dem Umzug, gegen 15.30 Uhr, beginnt am Rathaus die große Podiumsgaudi mit der feierlichen Proklamation des Kaisers Fu-Gao-Di. Anschließend laden die Gasthäuser und Bars in Dietfurt zum bunten Faschingstreiben bis in die frühen Morgenstunden ein.

Mit Manfred Koller (47), Gewerbetreibender aus Dietfurt, sitzt ab dem Unsinnigen Donnerstag kein Geringerer als der Bruder des langjährigen Kaisers "Ko-Houang-Di" auf dem Dietfurter Kaiserthron. Es gibt also zum ersten Mal in der Geschichte des Chinesenfaschings eine "Kaiser- Dynastie". Manfred Koller ist der elfte Dietfurter, der den Rang des Faschingskaisers bekleidet. Der neue Kaiser-Name ist dieses Mal durch und durch chinesisch, er bedeutet "glückbringender (Fu), großer (Gao) Kaiser (Di)".

Laut schallt zum Chinesenfasching auch das neue Kaiserlied durchs "Bayrisch-China"-Reich. Gedichtet haben es Stefan Röll und Stefan Graf von den "Weiß-Blauen Siebentälern". Es heißt, wie der neue Kaiser, Fu-Gao-Di. Durch seine eingängige Melodie ist es jetzt schon ein Ohrwurm. Dem neuen Kaiser zu Ehren wurden bereits letztes Jahr die beliebten Dietfurter Faschingsschlager auf CD herausgebracht. Diese CD ist für 15 Euro in der Tourist-Information erhältlich.

Das Feiern sollte von Anfang an ganz entspannt ablaufen, deshalb stehen für alle Zuschauer am Ortsrand von Dietfurt zahlreiche Parkplätze zur Verfügung. Die Feuerwehr und die Polizei werden für einen geregelten Verkehr sorgen. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel sind auf die zu erwartenden Zuschauerströme vorbereitet.

Die Dietfurter Gästeführer bieten am Unsinnigen Donnerstag Stadtführungen durch "Bayrisch China" an. Die Stadtführer zeigen dabei die schönsten Flecken von Dietfurt mit der ehemaligen Stadtmauer, die die Schuld am Namen "Dietfurter Chinesen" hat. Beginn einer Führung ist um 10 Uhr am Chinesenbrunnen. Für Gruppenführungen kann die Zeit nach Wunsch festgelegt werden.

Um die Sicherheit für alle Faschingsbesucher zu gewährleisten, hat die Stadt Dietfurt eine Verordnung zur Regelung des Faschingstreibens erlassen. So ist zum Beispiel — wie in den letzten Jahren — das Mitführen von Flaschen, Gläsern oder anderen Behältnissen aus zerbrechlichem Material nicht gestattet.

Aktuelle Informationen zum Chinesenfasching, zur Zugfolge 2017 und zum zusätzlichen ÖPNV-Angebot gibt es hier.

Keine Kommentare