Kalender mit Szenen aus der Münsterkrippe

16.9.2018, 13:30 Uhr
Kalender mit Szenen aus der Münsterkrippe

© Franz Xaver Meyer

"Die Idee dazu hatte der Pfarrer", so Wittmann. Münsterpfarrer Norbert Winner hat auch das Vorwort auf der ersten Umschlagseite geschrieben, in dem er auf die Historie der Krippe eingeht. "Der dekorative, großformatige Wandkalender enthält neben dem Weihnachtsfestkreis, dem Haus Nazareth, Jesu Taufe durch den Kirchenpatron Johannes und der Hochzeit zu Kana unter anderem die Berufung der ersten Jünger und andere Szenen aus dem Neuen Testament, die im Lauf des Kirchenjahres im Münster St. Johannes zu sehen sind", erläuterte "Krippenvater" Josef Wittmann.

Die Münsterkrippe selbst geht auf die Gegenreformation im 17. Jahrhundert zurück, als Jesuiten aus Amberg im Jahr 1621 in die kurpfälzische Residenzstadt Neumarkt kamen, um die calvinistische Bevölkerung wieder für den katholischen Glauben zu gewinnen. Über eine Krippe war lange Zeit nichts bekannt.

Im Jahr 2006 wurde in der oberen Sakristei der Johannes-Kirche mehr zufällig in einer Kommode Reste der Jesuiten-Krippe gefunden: 21 Köpfe für Figuren in der Größe von 80 bis 100 Zentimeter und einige für 30 Zentimeter-Figuren. Außerdem fand man einige Gliedmaßen, aber keine Hände und Füße. In den letzten Kriegstagen 1945 dürften viele Figuren in Flammen aufgegangen sein. "Die wiedergefundenen Köpfe wurden wohl als reparaturbedürftig aussortiert und entgingen so dem Bombenfeuer", blickte Winner auf die Ursprünge der Krippe zurück.

Jahr für Jahr erhielten die Köpfe vom Wendelsteiner Holzbildhauermeister Norbert Tuffek ein hölzernes Skelett. Aufwändige Gewänder, die an die Barockzeit erinnern, wurden von Ehrenamtlichen geschneidert, so dass jetzt im monatlichen Wechsel bekannte, aber auch selten dargestellte biblische Szenen zu sehen sind.

Wer dieses Geschehen nicht nur im Gotteshaus, sondern auch zuhause betrachten will, wird an diesem Kalender im DIN A 3 –Format nicht vorbeigehen. Elf Fotos schoss Josef Wittmann, eines stammt von Jochen Wittmann. Im Kalendarium sind die Sonn- und Feiertage rot hervorgehoben sowie weitere wichtige kirchliche Tage mit Zusätzen versehen. Der Termin für die Passionsspiele mit der Premiere am 9. März darf natürlich nicht fehlen. Platz für persönliche Einträge ist für jeden Tag vorhanden.

Die über 80-Jährigen der Pfarrei werden den Kalender als Geschenk bei den Weihnachtsbesuchen von Mitgliedern der Pfarrei als Geschenk erhalten. Den Kalender gibt es im Pfarrbüro von St. Johannes im Pfarrhaus am Münsterplatz, in der Tourist-Info in der Rathauspassage und in der Buchhandlung Bögl sowie in der Adventszeit am Weihnachtsmarkt. Er kostet 10,50 Euro. Auswärtige Krippenfreunde können den Kalender per Mail an KrippeStJohannes@aol.de bestellen.

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