Kampfpanzer "Leopard" rasselt durch den Landkreis Neumarkt

10.10.2012, 11:00 Uhr
Kampfpanzer

© dpa/Krauss-Maffei Wegmann

Die Truppen bewegen sich von Nord nach Süd. „Bei uns in Hohenfels steht der Feind“, berichtet Norbert Wittl, der Offizier für „Public Affairs“ am Truppenübungsplatz. „Der gräbt sich derzeit schon ein.“

An „Saber Junction“ (Übersetzungstipp: Säbel-Kreuzung) beteiligen sich auch eine Panzerkompanie der Bundeswehr (60 Mann) sowie Armeeeinheiten der tschechischen (125) und norwegischen (45) Nato-Partner. Schwerpunkt der militärischen Bewegungen wird in der ersten Hälfte des Manövers (13. bis 21. Oktober) der Landkreis Amberg-Sulzbach sein, wobei auch die benachbarte Gemeinde Lauterhofen betroffen sein wird.

Pyrotechnik und Nebel

So gab Lauterhofens Bürgermeister Peter Braun in der jüngsten Marktratssitzung bekannt, dass bereits in dieser ersten Phase 2200 Soldaten, die mit Platzpatronen schießen, und 500 Fahrzeuge eingesetzt werden. Auch Pyrotechnik werde gezündet. Dabei werde der Raum um Engelsberg besonders stark belastet, sagte Braun.

Vom 21. bis 31. Oktober wird das Manövergebiet rund um den Truppenübungsplatz Hohenfels verlagert. Dann wird es auf den öffentlichen Straßen der Gemeinden Velburg, Seubersdorf, Parsberg, Hohenfels und wieder Lauterhofen bisweilen zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen durch Militärfahrzeuge kommen.

Auch durch Panzer: 90 Kettenfahrzeuge, darunter einige „Leoparden“ der Bundeswehr, kommen in diesem zweiten Abschnitt der Übung zum Einsatz, zusammen mit 1000 Soldaten und 200 Radfahrzeugen.

Die Verkehrsteilnehmer werden um erhöhte Vorsicht geben, insbesondere bei eintretender Dunkelheit. Auch erging die dringende Bitte, sich von den militärischen Fahrzeugen und Ausrüstungen fernzuhalten. Bei der Übung werden Manövermunition, Pyrotechnik und Nebel eingesetzt; wer Munition findet, sollte dies schnell der Polizei oder der Gemeinde melden.

„Das ist die größte und komplexeste Übung der US-Armee, die in Deutschland seit 1989 durchgeführt wird“, betont Oberst Curtis J. Carson, Stabschef und Stellvertretender Kommandeur der Joint Multinational Training Command in Grafenwöhr. Dabei „werden der unsere US-Armee und die multinationalen Armeen in Europa zeigen, dass wir eine großartige Ausbildung hier in Bayern bieten können“.

Auf dem Truppenübungsplatz Hohenfels wird eine „Maneuver Coordination Cell“ (MCC) eingerichtet, wo jegliche Vorfälle und Bedenken behandelt werden, die in den „Maneuver Rights Areas“ auftreten können. „Wir werden täglich die aktuelle Lage an einen Vertreter der Staatskanzlei weitergeben, und darüber hinaus werden wir die Medien regelmäßig über die laufenden Übungen informieren.“ Zudem wurde ein Flyer auf Deutsch produziert.

F16-Jets und „Black Hawks“

Im Manövergebiet rollen demnach unter anderem der vierachsige Radpanzer „Stryker“ der US-Army, der Schützenpanzer M113 und der deutsche Kampfpanzer „Leopard 2“. Die Artillerie erprobt die Haubitze M777 mit einem Kaliber von 155 Millimetern. Auch am Himmel kann es laut werden: Luftunterstützung durch F16-Kampfjets und „Black Hawk“- Hubschrauber wurde angefordert. Die beteiligten Militäreinheiten sind angewiesen, Manöverschäden zu vermeiden oder sie zumindest so gering wie möglich zu halten.

Kommt es dennoch zu Schäden, so können die Betroffenen diese nach Beendigung der Übung, aber innerhalb eines Monats, bei der Gemeinde anzeigen. In den Verwaltungen liegen Formulare auf. Die Anträge auf Schadensersatz gehen an „Schadensregulierungsstelle des Bundes Süd“ in Nürnberg.

Bei Notfällen können die Notrufnummern oder die PI Neumarkt, (09181) 48850, angerufen werden. Ansprechpartner bei den US-Streitkräften ist JMTC Maneuver Control Officer Ernest L. Roth, (0162) 2966476.

 

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