Kastler fahren Schulbänke nach Rumänien

28.4.2017, 11:35 Uhr
Kastler fahren Schulbänke nach Rumänien

© Foto: privat

Vor einiger Zeit hatte sich Müller mit einem Hilferuf an die Neumarkter Nachrichten gewandt: Er suchte Speditionen und Sponsoren, die beim Transport helfen können. Eine erste Ladung ist nun unterwegs, einiges ist noch auf Lager.

Müller arbeitet als pädagogischer Mitarbeiter der Mittagsbetreuung im Amberger Gregor-Mendel-Gymnasium und hatte dort mitbekommen, dass alte, aber gut erhaltene Möbel ersetzt wurden – diese sollten nicht auf dem Sperrmüll landen, fand er. Auch von der Amberger Wirtschaftsschule bekam er ausrangierte Tische und Stühle.

Doch wie sollten die Möbel nach Oradea (Grosswardein) in Rumänien zur "Schule der reformierten Kirche" kommen? Ein erstes Hilfsangebot musste er blutenden Herzens ablehnen, da die Lkw keine festen Wände hatten und die lose aufgeladenen Möbel die Planen hätten zerstören können. "Als hätte ich einen richtig dicken Fisch an der Angel und könnte ihn nicht herausziehen", beschreibt Müller die Situation.

Tatkräftige Unterstützung

"Gottes Wege sind unergründlich", weiß Müller. So meldete sich zufällig ein ehemaliger Schüler des ungarischen Gymnasiums Kastl, in dem Müller unterrichtet hatte. Dieser arbeitet inzwischen bei einem Fährunternehmen in Holland, das Lkw transportiert.

Der frühere Schüler griff zum Telefon, und vier Wochen später sind nun die ersten Möbel unterwegs: Müllers Familie, Freunde, Landsleute und vor allem die Kastler Feuerwehrler unter Kommandant Tobias Lang halfen tatkräftig mit und luden 350 Stühle, 80 Schulbänke und acht Lehrerpulte sowie Schränke auf.

"Nach dem Transport ist vor dem Transport", sagt Müller jetzt, denn weitere 80 Schulbänke und um die 30 Overhead-Projektoren warten noch auf die Abfahrt. Im Sommer werden beim Umzug der Amberger Wirtschaftsschule noch einmal große Mengen gebrauchter Möbel frei: Zwei weitere Sattelschlepper, schätzt Müller, wären dafür nötig.

Inzwischen hat die Firma Beton Meier noch Stahlgitter-Bewehrungen gespendet, die bei künftigen Fahrten Lkw-Planen schützen können. Weitere Spenden und Unternehmen, die bei den nächsten Fahrten mitmachen können, sind gesucht. Es wären der siebte und achte Transport, die Müller organisiert, denn er hat schon 2010 nach der Giftschlamm-Katastrophe in Ungarn Hilfsgüter transportiert.

György Müller hat ein Spendenkonto eingerichtet bei der Sparkasse Amberg-Sulzbach: IBAN DE87 7525 0000 0021382965. Stichwort: Schulmöbeltransporte 2017. Für Nachfragen steht Müller unter Telefon 0175/4717476 zur Verfügung, ebenso per E-Mail: mueller.kastl@freenet.de

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