Keine Misstöne bei den Freien Wählern in Neumarkt

NEUMARKT - Die Mitgliederver-sammlung der UPW/FW Neumarkt am Donnerstagabend vermittelte den Eindruck einer generalstabsmäßigen Vorbereitung und Durchführung. Ganz deutlich zeigte sich die Philosophie der Freien Wähler in Neumarkt: Diskussionen und Streitgespräche nur intern und bis zur demokratischen Ergebnisfindung.

Ab diesem Zeitpunkt wird die so getroffene Entscheidung von allen getragen und nach außen hin vertreten. Während der öffentlichen Mitgliederversammlung war auch nicht der leiseste Misston vernehmbar, geschweige denn ein überraschender Antrag auf Änderung der Tagesordnung.

Als zentraler Punkt der Mitgliederversammlung stand die Wahl eines neuen Vorstandes an. Nach 16 Jahren Vorstandsarbeit kandidierte Bernhard Lehmeier aus privaten Gründen nicht mehr für den Vorsitz. Politisch bleibe er aber weiterhin den Freien Wählern in sieben Funktionen verbunden. Er blickte zurück auf insgesamt fünf Wahlkämpfe. Unvergessen bleibe für immer der Absturz der CSU 2005 und die Eroberung des Chefsessels durch den damals noch recht unbekannten Spitzenkandidaten der Freien Wähler, den Rechtsanwalt Thomas Thumann mit 53 Prozent der Stimmen.

Bröckeln die Mehrheiten der Amtsinhaber bei nachfolgenden Wahlen generell etwas ab, kam es in Neumarkt anders. Die Zustimmung für den Amtsinhaber steigerte sich von Wahl zu Wahl. Bernhard Lehmeier erinnerte an anfangs exzessiv bekämpfte Groß-Projekte wie den Neuen Markt oder das Ganzjahresbad. "An der Richtigkeit dieser Entscheidungen zweifelt heute niemand mehr! Damals hätte an Gegenmaßnahmen nur noch die Anrufung des Papstes gefehlt!" Die Grußworte des Oberbürgermeisters konzentrierten sich auf die Zukunft der Stadt Neumarkt, auf das wichtigste Projekt seiner bisherigen Amtszeit, wie er sagte: auf die Realisierung der Hochschule auf dem Residenzplatz. "Dieses Projekt bringt unsere Stadt auf Jahre hin nach vorne."

Ohne Gegenstimme

Als Wahlleiter übernahm Kreisvor-sitzender Günter Müller nach der Entlastung des Schatzmeisters und des Vorstandes die Neuwahl des Führungsgremiums. Nach einer knappen Viertelstunde stand der auf Zukunft ausgerichtete neue Vorstand inklusive aller Delegierten fest. Ohne eine einzige Gegenstimme und ohne auch nur das geringste Palaver: Der erste Vorsitzende ist Sebastian Schauer, zweiter Vorsitzender Werner Gloßner, dritte Vorsitzende Christine Stagat, Schriftführer Sebastian Niebler und Schatzmeister Albert Sippl.

Die erste Maßnahme des frisch gewählten Vorsitzenden Sebastian Schauer war die offizielle Verabschiedung seines Vorgängers Bernhard Lehmeier. Er sei sich bewusst, in welch große Fußstapfen er trete. In seiner Antrittsrede dominierten Formulierungen wie Demut, Respekt, Motivation, Zuversicht, Geschlossenheit, Konsens und eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadtratsfraktion.

"Wir Freien Wähler werden weiterhin offen sein für Neues und gleichzeitig Bewährtes erhalten." Ehrlichkeit und Transparenz bei allen Entscheidungen seien ihm wichtig, wie auch die Zuverlässigkeit bei der Umsetzung von Projekten. Schauer: "Mein Ansatz ist es, lösungs- und nicht problemorientiert für unsere Stadt zu arbeiten."